Hindus

Die Perser nannten die arischen Stämme, die sich in Indien in der Nähe des Flusses Sindu (Indus) nieder gelassen hatten, `Sindus´. Aus dem `Si´ wurde im Laufe der Zeit `Hi´. Seitdem werden die Urschriften der indischen Erinnerungen an das Urevangelium hinduistisch genannt und der Glaube daran `Hinduismus´ (obwohl es sich hier um keine dogmatische Religion handelt, sondern es sehr viele tolerierte Glaubensrichtungen gibt).

Die `Hindus´ sind somit die Gläubigen des indischen Zweiges der arischen Urreligion. Obwohl die vielen (oft seltsam anzuschauenden) Gottheiten den Eindruck erwecken, im „Hinduismus“ gäbe es eine Vielzahl von Göttern, gibt es in der vedischen Wurzel des spirituellen Baumes ebenso wie in der urpersischen, hebräischen und christlichen Religion sowohl die göttliche „Dreieinigkeit“, wie auch den Einen Gott, der Alles in Allem ist.

Trimurti 

(Sanskrit: trimūrti; „drei Formen des Einen“) stellt die Dreieinheit des göttlichen Schöpfers als Erschaffer, Erhalter und Umformer dar. Die brahmanische Dreieinigkeit: Brahma, der Schöpfer des Universums; Vishnu, der Bewahrer und Erhalter; Shiva, der zur Ermöglichung von Prozessen der Erneuerung und Entwicklung das Unvollkommene zerstört.

Atman – Brahman – Prajâpati

Atman ist ein anderer Begriff für Gott. Brahman ist Sein Synonym. Brahman ist auch Prajâpati (= Herr der Geschöpfe und des Universums). Doch auch Brahman ist nicht der höchste – der Eine Gott, sondern „nur“ der Herr dieses Universums.

Krishna

Der Eine Gott der monotheistischen brahmanischen Religion ist die personifizierte göttliche Freude, die in vielen Inkarnationen (Avatare) sich in allen Gott- und Halbgottheiten manifestiert: der Flöte spielende Krishna. Das chanten der Hymne und des Lobgesangs „Hare Krishna hare hare“ soll in den Lobpreisenden durch Schwingung das `Krishna-Bewusstsein´ wecken.

 

Die Sieben Rishis

Die vedische Religion ist nicht von einem Religionsstifter begründet worden (wie die zoroastrische oder die mohammedanische), sondern im Laufe einer langen Zeit von vielen erleuchteten und inspirierten Weisen (ähnlich den Propheten des Alten und Neuen Testaments jüdischer und christlicher Offenbarung) übermittelt worden.

Diese Weisen werden in Indien als Rishis bezeichnet. Sie haben die göttlichen Wahrheiten in lebendiger Selbsterfahrung durch Innenschau erfahren. Die ältesten und wundermächtigsten `Sieben Rishis´ waren – nicht lange nach der Sintflut – Schüler des ´Manu´, den man in Mesopotamien `Utnapischtim´ und in den mosaischen Überlieferungen `Noah´ nennt. Die Sanskritsilbe `Rsi´, die dem Wort Rishi zugrunde liegt, kann von der Wurzel `rs´ (= sehen) abgeleitet werden. Der Rishi ist also ein Seher der inneren Wahrheit.

„Ein bewusstes Wesen steht im Zentrum des Selbstes, das die Vergangenheit und die Zukunft regiert. Es ist gleich einem Feuer ohne Rauch… dies gilt es mit Geduld vom eigenen Körper zu entwirren.“

(Katha Upanishad IV.1213)

Die Veden

Den Sieben Rishis werden die Urschriften der Veden (die ältesten heiligen Bücher der Inder) zugeschrieben. Ihre Texte entstammen den Regionen der Höheren Wirklichkeit des Bewusstseins aus dem unmittelbaren Erleben der Gegenwart Gottes. In diesen vedischen Schriften wird der Weg des Lebens anschaulich aus lebendiger Erfahrung (Yoga) nachvollziehbar beschrieben.

„Bei jedem Gipfel, den wir stürmen, müssen wir umkehren und seine Kraft und seine Erleuchtung unten in unsere sterblichen Bewegungen herabbringen.“

(Sri Aurobindo „Die Synthese des Yoga“)

 

Sanatana Dharma

Die Kenntnis der geistigen Existenz des Menschen ist „Sanatana (Sanskrit: = ewig) Dharma“ (Sanskrit = Ethik). `Sanatana Dharma´ bedeutet das Leben im Einklang mit den ewigen Werten und das Einssein mit der kosmischen und überkosmischen Existenz Gottes. Das Sanatana Dharma bezeichnet die ewigen spirituellen Gesetze, die von den Sehern oder Rishis im Zustand der Erleuchtung geoffenbart wurden. Sanatana Dharma offenbart sich durch die göttliche Erkenntnis in vielen Weisen und Sehern, Propheten … und Gläubigen. Es offenbart sich im Hier und Jetzt Jedem, der sich der göttlichen Erkenntnis im eigenen Herz öffnet. Gott offenbart Sich – ungeteilt und ganz. Sein Licht erleuchtet alles.

„Ein Licht, nicht von Sonne, Mond und Feuer geboren; ein Licht, das innen wohnt und innen sieht, verbreitet eine innige Sicht…“

(Sri Aurobindo: „Savitri“)

 

Sat Chit Ananda

Gott ist im Sanatana Dharma das Eine, höchste, reine, unendliche Wesen. Sein Wesen ist das unendliche Selbst in allem, Sat-Chit-Ananda, reine Existenz, reines Bewusstsein und reine Seligkeit. Er ist. (`Sat´ ist das, was unveränderbar und ewig ist; `Chit´ ist Bewusstsein; `Ananda´ ist Freude.)

Das göttliche Bewusstsein

„Ihr seid Er.

Das ist die ewige Wahrheit

– Tat tvam asi, ihr seid Das.“

(Sri Aurobindo: „Collected Poems“)

Das Göttliche ist in jedem Menschen als (latentes) Bewusstsein gegenwärtig. Gott ist das innerste Selbst in Allem. Der Mensch ist von Gott befähigt Eins mit Ihm zu sein. (Die urevangelische Verheißung der Rückkehr aus der bipolaren Gespaltenheit der Welt in die Einheit mit Gott).

„Ist das Unterbewusste unsere evolutionäre Vergangenheit,

so ist das Überbewusste unsere evolutionäre Zukunft…“

(Satprem „Das Abenteuer des Bewusstseins“)

Mahapurusha

Das brahmanische `Mahapurusha´(sanskrit: große Seele; Meister) bezeichnet die Erfüllung des Lebenszieles: Die `Einswerdung´. Das ist das Ziel allen Lebens:

Die Identität mit Gott.

„Der Geist, welcher hier im Menschen weilt und der Geist, welcher dort in der Sonne weilt, sind wirklich ein Geist, und es gibt keinen anderen. Wer auch immer denkt `Anders ist Er, und anders bin ich´, der weiß nichts.“

(Taittiriya Upanishad X.)

Oder um es mit dem christlichen Mystiker `Meister Ekkehard´ (1260-1327) zu sagen:

„Es gefällt Gott, sich im Menschen Seine Schöpfung anzuschauen.“

Keshava

„Der göttliche Name Keshava (= Jeshua = Jesus) ist der wichtigste Name. Er besteht aus den drei Silben ka, isha und va, die die göttliche Dreieinigkeit Brahma, Îshvara und Vishnu repräsentieren. Keshava symbolisiert also die Prinzipien der Erschaffung, Erhaltung und Auflösung des noch Unvollkommenen.

„Wenn der Mensch über den göttlichen Namen Keshava meditiert und seine Bedeutung versteht, kann er sein wahres Selbst erkennen.“

(Sathya Sai Babas)

Weiterlesen:

Das chinesische Wissen vom überbipolaren Aufbau und dem Sinn der Welt.

Reise durch die Zeit in die Ewigkeit

Die spirituelle Geschichte der Menschheit

Paperback        ISBN  978-3-7323-2239-8

Hardcover     ISBN    978-3-7323-2240-4

e-Book            ISBN  978-3-7323-2241-1

Bücher mit Sinn

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