Von der verrückten Zeit
Der Kalender, nach dem wir unsere Tage und Jahre zählen, ist im wahrsten Sinne des Wortes „verrückt“. Er wurde im Laufe der letzten Jahrtausende mehrfach so verzerrt, dass er nicht mehr der wirklichen kosmischen Zeit entspricht, nach der gleichwohl die Uhren des Universums gehen, ob der Mensch es wahrnehmen will oder nicht.
Astronomisch – nach den kosmischen Gesetzmäßigkeiten der Erdenbahn um die Sonne – beginnt das Neue Jahr am 20. März. Mit dem Fischezeichen endet das alte Jahr und mit dem Widder beginnt das Neue Jahr. In diesem Einklang befand sich noch der altägyptische Kalender.
„Das Jahr aber mit dem ersten Januar beginnen zu lassen, ist vollkommen naturwidrig, unorganisch und sinnlos! Es ist das beschämende Zeugnis unserer völligen Abgetrenntheit von der Natur, unserer fühllosen Naturfremdheit. Denn zu diesem Zeitpunkt ist nichts Entscheidendes, weder am Himmel, noch auf Erden. Diese widernatürliche und sinnlose Jahreseinteilung ist von Menschen gemacht, denen der Rhythmus des Lebens im Jahreslauf völlig entschwunden, zumindest nicht mehr heilig war. Diese Einteilung ist eine große Vermessenheit gegen die Sonne und die Natur, und die Beibehaltung dieser sinnlosen Zeiteinteilung ist eine grenzenlose Trägheit, oder um es in seiner letzten Konsequenz zu sagen: – eine Versündigung gegen Gott, der die Sonne, die Gestirne und das Leben schuf.“ (Hans Sterneder „Tierkreisgeheimnis und Menschenleben“)
Erwähnt sei hier nur der Größenwahn dieses römischen Kaisers, der im Krieg gegen ein kleineres Land großspurig verkündete, die Zeit würde solange angehalten werden, bis dieses Volk besiegt sei. Weil dieser Krieg zwei Monate dauerte, ist heutzutage der September, der – wie sein Name „Sept“ besagt – der einstmals „siebte“ – nun der neunte Monat; Oktober – von „Okta“ – der „achte“ inzwischen der zehnte; und der einstmal zehnte Monat – wie sein Name „Dezember“ verrät – jetzt der zwölfte im Verlauf des Jahres.
Auch andere Eitelkeiten römischer Kaiser brachten den Kalender (und mit ihm auch die Zeit bis auf den heutigen Tag), durcheinander, als zum Beispiel Julius Cäsar (der den ägyptischen Kalender nach Rom importierte) den einstmals fünften Monat, der nun der siebte ist, nach seinem Namen „Juli“ nannte; desgleichen tat Kaiser Augustus mit dem folgenden. Doch schon viel früher – im alten Babylon – verwischte Irrtum und fälschliche Absicht die Spuren des einstigen ganzheitlichen Kalenders, den Gott dem Mensch als Geistesgabe – zugleich mit der Mathematik, Geometrie, Musik und der Sternenweisheit gegeben hatte.