Für die Urknalltheoretiker steht die relativ schwache Gravitation noch immer im Zentrum ihrer theoretischen Erklärung des Universums, obgleich die elektrische Kraft tausendfach stärker ist. Ein Versuch mit einem kleinen Elektromagneten, der von einer einfacher Taschenlampen-Batterie gespeist wird, zeigt die Aufhebung der Gravitationskraft anschaulich, indem der magnetisierte Gegenstand zu schweben beginnt. Elektrizität ist untrennbar mit Magnetismus verbunden. Trotz einer überzeugenden Menge an gegenteiligen Beobachtungen, besteht die herrschende astrophysikalische Lehrmeinung weiterhin auf den Irrtum, der Elektromagnetismus sei im Universum eine unbedeutende Kraft. Tatsächlich sind es Magnetismus und Elektrizität, die vor allem den Kosmos gestalten. Die neue Erkenntnis ist: wir leben in einem lebendigen Plasmaversum. Die Integration des elektromagnetischen Plasmas in unsere Kosmologie wird wesentliche Auswirkungen auf unser Verständnis vom Universum haben. Das noch herrschende astrophysikalische Weltbild hat mit der Urknall-Theorie ein künstliches Gedankenkonstrukt geschaffen, das im Grunde schon seit Jahrzehnten widerlegt ist. Die Erklärung des Weltraums durch das Gravitationsmodell ist statisch: Galaxien, Sterne und Planeten kreisen nicht auf fixen Bahnen um ein Gravitationszentrum, sondern wechselwirken elektromagnetisch mit dem ganzen All. Die Vorstellung, das All müsse einen Anfang und ein Ende haben, entspringt einem überholten Verständnis von Raum und Zeit, das die Wirklichkeit von Unendlichkeit und Ewigkeit leugnet.In der astrophysikalischen Forschung von Wissenschaftlern wie Kristian Birkeland, Ralph Juergens, Halton Arp Hannes Alfvén, Winston H. Bostick, Charles Bruce und vielen anderen, nimmt die elektromagnetische Kraft des Plasmas eine zentrale Stellung ein. Plasma All-gegenwärtigPlasma ist ein ionisiertes und daher elektrisch leitfähiges Gas, das über 99 Prozent aller sichtbaren Materie im Kosmos ausmacht. Nach dieser dominierenden Materieform im All wird es Plasmaversum benannt. Im Plasma-Gas sind die Atome in positive Ionen und negative Elektronen getrennt. Schon eine sehr geringe Ionisation kann ein Gas in ein Plasma verwandeln, weshalb es neben fest, flüssig und gasig auch als vierter Aggregatzustand bezeichnet wird. Plasma hat viele Erscheinungsformen und zeigt ein hochkomplexes und äußerst dynamisches Verhalten. Das „Plasma“ (griechisch: = „Gebilde“) erzeugt ständig sich verändernde elektrische und magnetische Felder. Wir sehen es zum Beispiel als zuckende Blitze, Farbenspiel des Nordlichtes, Sonnenwind, galaktische Sternnebel, die Korona der Sonne … es ist das intergalaktische Medium, das alles miteinander verbindet.Zu den zweifelhaften „Beweisführungen“ der Urknall-Theoretiker gehört die Rotverschiebung (RV) als Dopplerverschiebung, mit der ein angenommenes Auseinanderdriften der Galaxien und eine Expansion des Universums erklärt werden soll. Sie meinen an der Stärke der Rotverschiebung ablesen zu können, wie weit eine Galaxie entfernt ist. Edwin Hubble selbst, der Entdecker dieser Rotverschiebung, warnte vor solcher Interpretation dieses Phänomens im Zusammenhang mit einem hypothetischen Urknall und war später erklärter Gegner dieser Annahme. Er und andere Wissenschaftler sahen den Grund für die Rotverschiebung in einer Ermüdung des Lichts durch einen unbekannten Prozess. Damals hielten die Astrophysiker den Raum zwischen den Galaxien für leer. Tatsächlich aber sind die Räume zwischen den Galaxien von ionisiertem Wasserstoff erfüllt. Erst die Radioastronomie ermöglichte diese Erkenntnis, wodurch sich die beobachtete Rotverschiebung mit einem Energieverlust des Lichts der Galaxien auf dem Weg durch das intergalaktische Plasma-Medium erklärte. Obwohl solche Plasmarotverschiebung inzwischen durch Laborexperimente eindeutig nachgewiesen wurde, klammern sich die Anhänger der Urknalltheorie an die alten Fehlinterpretationen. Die Entdeckung der Plasmarotverschiebung eröffnet jedoch eine vollkommen neue Sicht auf die kosmische Wirklichkeit. Das Plasmaversum ist ewig und endlos. Der Kosmos hat keinen Anfang, kein Ende – und er dehnt sich nicht aus. Was ist der Unendlichkeit an Raum hinzuzufügen? Oder welche Zeitspanne der Ewigkeit?Das holistische Plasmaversum Der Astronom Halton Arp, ein Schüler von Edwin Hubble, entdeckte viele stark rotverschobene Quasare in relativer Nähe von schwach rotverschobenen Quasaren, die offensichtlich durch Plasmabrücken miteinander verbunden sind. Dies dürfte es gemäß der Urknalltheorie nicht geben, weshalb diese Konstellationen als optische Täuschungen abgetan werden. Weil den Urknall-Theoretikern nicht sein kann, was nicht sein darf, werden exorbitante Entfernungen von mehreren hundert Millionen und gar milliarden Lichtjahren zwischen den Objekten postuliert, die doch zweifelsfrei durch Filamente miteinander verbunden sind. Quasare entstehen in den Kernen von Galaxien oft in Paaren als kleine, stark ionisierte Plasmaobjekte. Über Plasmafilamente bleiben sie mit ihrer Galaxie in elektrischem Kontakt. Mit zunehmender Entfernung nehmen die Rotverschiebungen ab. Je älter die Quasare werden, desto größer werden sie. Für diese Massenzunahme könnte die Elektrodynamik des sogenannten Pinch-Effekts verantwortlich sein. In der Plasmaphysik bezeichnet dieser Begriff das Zusammenziehen von elektrischem Plasma zu verdichteten Plasma-schläuchen oder -fäden, die sich verästeln oder zu Strängen geflochten verdichten. Das Magnetfeld eines solchen Filaments zieht Plasma an und lässt so immer größere Filamente entstehen. Mit Zunehmen der Massen verringert sich die Rotverschiebung der Quasare. Solche Anomalien der Rotverschiebung lassen sich nur durch das umhüllende Plasma erklären. Je kompakter die Filamente des Plasmas sind, aus denen später Sterne entstehen, umso dünner wird die Plasmahülle allmählich mit abnehmender Rotverschiebung. Somit können Quasare als neu entstehende Protogalaxien betrachtet werden, die mit ihrer Muttergalaxien energetisch verbunden sind. Wir kennen auf der Erde Stromnetze, die den Strom mittels Kabel weltumspannend leiten. Das Plasmaversum benötigt keine Kabel, weil das Plasma den Strom leitet. Fließt elektrischer Strom, entsteht ein Magnetfeld, das mit dem Plasmastrom interagiert. In wechselwirkender Beeinflussung entstehen so energetisch sehr komplexe Strukturen. Filamente gibt es in allen Größenordnungen. Überall im Mikro- und Makrokosmos werden solche filamentären Strukturen als Wirkung elektromagnetischen Plasmas entdeckt: bei der Entstehung der Krater auf Planeten und Monden; in tausenden Kilometer langen Filamente der Photosphäre der Sonne; in den Schweifen von Kometen; den Plasmawolken der Nebulae und bei Supernova-Explosionen … Das Plasmaversum ist ein kosmisches Stromnetz, dessen Ausmaße unendlich sind. Durch Plasmafilamente unterschiedlichster Größe miteinander verbunden, interagieren alle Objekte im Kosmos in vollkommener Vernetztheit. Jedes einzelne Objekt in diesem kosmischen Energiefeld steht in Wechselwirkung mit dem Ganzen. Wir dürfen das Plasmaversum als holistisch erkennen.Das fraktale AllDie Urknalltheorie bemüht in ihren Erklärungsversuchen der kosmischen Wirklichkeit denkbar komplizierte Hypothesen. Dieses Pflaster hält jenes Pflaster. Doch große Wahrheiten sind einfach. Die komplexen Strukturen des Universums entstehen nicht durch komplizierte Prozesse, sondern durch sehr einfache, die sich vom Kleinsten bis zum Größten in ihrer Bauweise kontinuierlich wiederholen. Das Prinzip der kosmischen Strukturbildung ist fraktal. Die fraktale Geometrie erforscht u.a. dynamische Systeme und erkennt in der Relation von kleinsten zu größten Objekten große Regelmäßigkeit. Neben den filamentären Plasmastrukturen sind zum Beispiel die Spirale und der Wirbel in allen Größenkategorien immer wiederkehrende Fraktale. Die Fraktalität des Plasmas eröffnet uns einmal mehr den Ausblick auf ein in Raum und Zeit grenzenloses All. Der Plasmaphysiker Winston H. Bostick schoss in seinem Labor in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts Plasmoide aufeinander und beobachtete, wie sich die beiden Plasmakugeln zu einem spiralförmigen Objekt vereinten, das genau wie eine spiralförmige Galaxie aussah. Diese Objekte waren zwar nur wenige Millimeter groß und existierten nur Augenblicke, aber weil mit der Größenordnung auch die Zeitdauer zunimmt, kann dieser Prozess auf der kosmischen Größenskala Millionen von Lichtjahren dauern und gigantische Ausmaße annehmen. Das Plasmaversum vermittelt also eine ganzheitliche Kosmologie, die statt der schwachen Gravitation den sehr viel stärkeren Elektromagnetismus ins Zentrum der Forschung rückt. Alle mikrokosmischen Teilchen und interstellaren Objekte im All sind durch elektromagnetisches Plasma verbunden und bilden ein fraktales kosmisches Netzwerk, das weder Anfang noch Ende hat. Es expandiert auch nicht, sondern ist unendlich und ewig. Dadurch wird das Bild, das wir uns vom Kosmos machten, grundlegend revolutioniert. Das Plasmaversum wird uns noch viele großartige Einblicke in die Wirksamkeit der Natur eröffnen und uns zum Verständnis der Erde, des Alls und der Evolution des Lebens faszinierend neue Antworten geben.

Andreas Klinksiek

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