Äste und Zweige
Die Entdeckung der indogermanischen Sprachwurzel erfolgte im Jahre 1786. Damals hielt William Jones, ein Richter in Fort Williams bei Kalkutta, einen epochalen Vortrag über die Sprache des indischen Altertums und begründete so die indogermanische, oder „indoeuropäische“ Sprachforschung:
„Die Sanskrit genannte Sprache, wie altertümlich sie auch sei, ist von wunderbarem Bau; vollkommener als das Griechische, reicher als das Lateinische, und in ihrer Feinheit noch herrlicher als jede dieser beiden; doch beiden so nahe stehend, sowohl in den Wurzeln der Wörter wie in den grammatischen Formen, als dass dies durch Zufall bewirkt sein könnte; so eng verwandt, dass kein Philologe alle drei untersuchen könnte, ohne zu dem Schluss zu gelangen, dass sie alle einer gemeinsamen Quelle entstammen, die möglicherweise nicht mehr existiert. Es bestehen ähnliche Gründe, wenn auch nicht ganz so zwingende, für die Annahme, dass sowohl das Gotische (Germanische) als auch das Keltische, wenn auch mit einer andersartigen Sprache vermischt, denselben Ursprung wie das Sanskrit haben. Das Altpersische mag man dieser Familie hinzurechnen.“
1812 wies Franz Popp nach, dass die Konjugation des Verbs in den Sprachen Sanskrit, Griechisch, Latein, Persisch und den germanischen Sprachen demselben Muster folgt.
Übersicht Indo-Germanischer-Sprachen
Zum indogermanischen Sprachstamm gehören folgende lebende Sprachen:
1. Iranische Sprachen
2. Indische Sprachen
3. Keltische Sprachen
4. Griechisch
5. Armenisch
6. Romanische Sprachfamilie:
italienisch, spanisch, französisch, portugiesisch, rumänisch
7. Albanisch
8. Germanische Sprachfamilie:
skandinavische Sprachen, deutsch, englisch, holländisch, Afrikaans
9. Baltische Sprachen
10. Slawische Sprachen
11. Mongolische, koreanische und chinesische Sprachen
12. Ägyptisch, aramäisch, hebräisch und arabisch
13. Sonderfälle: Basken, Aborigines, Indianer…
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