Das I Ging und die DNS-Struktur

Natürlich schöpfte auch Leibniz seine Inspiration nicht aus dem Nichts.

Durch seine Beschäftigung mit den Religionen anderer Kulturen fand er im „Yijing“ des alten China diese Zahlenreihe als Welterklärung beschrieben.

Dieses etwa fünftausend Jahre alte „Buch der Wandlung“, das heute besser unter dem Namen „I Ging“ bekannt ist, besagt – ganz ähnlich wie auch die Pythagoräer erkannten – dass der Mensch, die Natur der Erde und das Universum – nach Gewicht, Maß und Zahl geordnet sind.

Also war Leibniz nur deshalb in der Lage das Binäre Zahlensystem zu entwickeln, weil das „Duale System“ ein realer Baustein der harmonikalen Wirklichkeit ist.

Die Zahl ist auch für Leibniz die Statik des Universums, in der sich der göttliche Bauplan als die schöpferische Kraft in Allem enthüllt.

Erst seit 1953 weiß die Molekularbiologie um das Riesenmolekül DNS (DesoxyriboNukleinSäure), dem Grundbaustein des Lebens, den Francis Crick und James Watson entdeckten.

Jedes Lebewesen enthält im Inneren seiner Zellen diese Moleküle, die unter dem Elektronenmikroskop wie zwei ineinandergewundene Spiralen oder Strickleitern aussehen.

In jeder einzelnen Körperzelle ist auf diese Weise der Bauplan des gesamten Organismus gespeichert.

Die Biochemie hat die zwei Bauelemente dieses Moleküls definiert: Die sogenannten Pyrimidine und Purine. Jede dieser Gruppe unterteilt sich wiederum in zwei Typen, die man Basennukleotid-Moleküle nennt.

Sie werden Thymin (oder Uracil), Cytosin, Guanin und Adenin genannt (T [oder U], C, G und A) – und sind die vier Grundeinheiten des biologischen Lebens.

Jeweils drei dieser Komponenten finden in scheinbar beliebigen – aber sehr bedeutungsvollen Verbindungen – zu sogenannten „Triplets“ zusammen, die als die 64 `Grundworte´ oder `Codonen´ den genetischen Bauplan in Form der Spiralen-Kette der Doppelhelix bilden. Welches Triplet auf welches folgt, ist die spezifische Information im genetischen Programm eines jeden Lebewesens.

Die DNS-Spirale ist deshalb ein Doppelstrang, damit sich bei jeder Zellteilung (Verdopplung) die geteilten Hälften komplementieren können. Diese `Technik´ sichert die biologische Fortpflanzung.

Erstaunt kann zwischen der DNS-Struktur und den Zahlenverhältnissen des I Ging die völlige mathematische Übereinstimmung festgestellt werden:

Die Pyrimidine und Purine in ihrer zweifachen Erscheinlichkeit, werden in der I Ging-Struktur im Bild von `Yang´ und `Yin´ sichtbar, jenen Urpolariten von `Schwarz und Weiß´, `männlich und weiblich´, die, eins das andere in sich tragend, ganzheitlich miteinander verbunden sind.

Die vier Bausteine (T, C, G, A) der DNS entsprechen den vier Erscheinungsformen, in denen die beiden Polaritäten im `Buch der Wandlungen´ auftreten. Diese sind:

Großes Yang

unveränderliche Festigkeit

Weiß. Zeugendes männliches Prinzip

Kleines Yang

Zustand

der Wandlung

Großes Yin

unveränderliche Festigkeit

Schwarz. Empfangendes weibliches Prinzip

Kleines Yin

Zustand

der Wandlung

Durch die Verdoppelung von Yang und Yin und der Addition von jeweils drei Einzelkomponenten (Triplets) entstehen auch im I Ging acht 8 Trigramme. Aus der Verbindung jedes dieser Trigramme mit einem anderen ergeben sich (8 x 8 =) 64 Möglichkeiten der Wandlung.

Diese 64 Hexagramme des I Ging entsprechen exakt den 64 Codonen der DNS-Struktur. Der mathematische Aufbau des I Ging gleicht also völlig dem biochemischen Aufbau der DNS.

Die DNS – als Struktur allen biologischen Lebens – steht in unmittelbarer Verbindung mit dem I Ging – dem Aufbau allen seelischen Lebens.

DNS und I Ging sind der „Bauplan der Schöpfung“, der auch in der menschlichen Nachschöpfung des Computers wirksam – und in der Musik der Kulturen hörbar wird.

Wunderbare Mathematik Gottes in allen Dingen!

Ohne Gott ist nichts.“

sagt Leibniz, und setzt deshalb in seiner Zahlenphilosophie für Gott die Eins, die als einzige Zahl in allen Zahlen als Multiplikator und Teiler enthalten ist, und die Null für das Nichts, das Alles ist.

Was es allerdings mit dem Nichts der Null für eine metaphysische Bewandtnis hat, erklärt sich aus folgendem:

Die 0 (Null) selbst repräsentiert zwar keinen Wert – sie zählt Nichts. Doch wenn sie rechts von einer Ziffer steht, so verzehnfacht sie diese – und verzehnfacht sie nochmals mit jeder weiteren angehängten Null. So eröffnet sie den Ausblick in die Unendlichkeit.

Denn die 0 ist das Prinzip der Zahl – und das ursprachliche Symbol für den Urgrund der Liebe, bevor sie sich in der 1 in die Schöpfung hinaus schenkt.

Im Zentrum des Koordinatenkreuzes der Matrix des Lebens nimmt die Null als Ausgangspunkt der mehrdimensionalen Zahlenstrahlen – sowohl in die positive wie in die negative Unendlichkeit, tatsächlich und wortwörtlich eine zentrale Stellung im Zahlensystem und im Universum ein.

Einer hat Alles aus Nichts gemacht.“

(Gottfried Wilhelm von Leibniz)

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