Das Ziel der geistigen Evolution der Menschheit ist die Kultivierung
zu liebevollem Umgang miteinander im Dienst an der Weltnatur.
Jetzt, an der Wegkreuzung des 21. Jahrhunderts, ist dieses Ziel gesellschaftliche Vision und einziger Ausweg zugleich, das den Weltfrieden des Neuen Zeitalters herstellen kann.
Weder eine politische Weltregierung noch sonst ein weltliches Herrschaftssystem wird die vereinigte Menschheit regieren.
Denn der geistig erwachte Mensch erwählt die Regierung der göttlichen Liebe Selbst.
Ihre Macht benötigt keine weltlichen Institutionen, sondern gründet auf der inneren Präsenz im Herzen eines jedes Bewohners dieser „Neuen Erde“.
Große Wahrheiten sind einfach:
Die Verwirklichung des Ideals wird geschehen, wenn die Liebe Gottes im Herzen des Menschen Widerhall findet.
Denn:
„Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt,
der bleibt in Gott und Gott in ihm.“
(1 Johannes 4,16)
Der Mensch, der so satt an Unrecht ist, weil es davon so viel gibt in der Welt,
wird sein Herz nicht mehr davor verschließen,
wenn er zum Leben in der Höheren Wirklichkeit erwacht.
Dann wird er mit den Augen der Liebe sehen.
Herz, Augen und Hände öffnen für die Not der Kinder, Entrechteten, Leidenden und Kranken dieser Welt.
Krieg und Hunger müssen weichen, weil es nun nicht mehr um kommerzielle Profitinteressen geht,
sondern um die tätige Umsetzung des Liebegebots.
Leider ist dieser Himmel auf Erden einer Gesellschaft der besseren Einsicht und Erkenntnis jedes Einzelnen in Liebe noch Zukunftsvision.
Doch das Erkennen des Menschen steht bevor, dass der Grund für das Elend der Welt seine Gottferne ist
– und dies ist die Voraussetzung für das Erwachen des Bewusstseins seiner Göttlichkeit:
dass er sich seines seelischen Wesens und der Gegenwart Gottes erinnert.
Dann erst wird sich der Schleier von seinen Augen heben.
Erst dann kann der Heilige Geist ihn aus seinem Irrtum wecken.
„Dein Reich komme!“
(Mathäus 6,10)
– und es ist schon da: in den Herzen Jener, die Eins mit sich selbst geworden sind.
Denn wenn wir uns selbst in Liebe angenommen haben, werden wir auch die Anderen in Liebe annehmen können, weil wir sie als untrennbar mit uns Selbst verbunden erkennen.
Dadurch wird sich die Welt verändern, dass wir uns nicht mehr voneinander und von Gott getrennt erleben.
Indem wir endlich wieder mit dem Herzen sehen, verstehen wir, dass, was wir den Anderen tun, wir uns selbst antun.
Jetzt werden wir einander nur noch mit dem Geschenk der Liebe beschenken wollen.
Das verändert die Welt.
„Eine Liebe, die nicht das Gegenteil von Hass ist und der auch nichts zu ihrem Sein not tut, die einfach ist.
Sie glüht in allem, was ihr begegnet, allem, was sie sieht, allem, was sie berührt.
Sie kann nicht anders, als zu lieben, denn das ist ihre Natur; nichts ist ihr niedrig oder erhaben, nichts rein oder unrein; nichts kann sie trüben, ihre Flamme oder Freude verdunkeln.
Andere Merkmale offenbaren ihre Gegenwart:
Sie ist schwerelos, nichts kann sie belasten, als sei die ganze Welt ihr Spiel.
Sie ist unantastbar und unverletzlich, als sei sie für immer jenseits aller menschlichen Tragödien, jenseits allen Unglücks und aller Unbill.
Sie gleicht einem Weisen, sie sieht.
Sie ist ruhig wie ein Atemhauch auf dem Grund des Wesens, und sie ist weit, so unermesslich weit wie ein Äonen währender Ozean.
Denn sie ist ewig.
Und sie ist frei: nichts kann sie halten; nicht das Leben, nicht die Menschen, weder Gedanken noch Doktrinen oder Nationen – sie reicht darüber hinaus, immer weiter,
und doch ist sie unzählbar und mannigfaltig im Herzen aller Dinge, als wäre sie mit allem Eins.
Denn sie ist der lebendige Gott in uns.“
(Sri Aurobindo, „Integrales Yoga“)
Weil der göttliche Liebegeist das eigentliche Leben im Menschen ist, wird dessen Seele im Maße,
wie sie sich vom ichzentrierten Denken ihres Eigenwillens befreit,
sich auch vom Druck der Schwerkraft ihres irdischen Körpers befreien.
Schenkt sie dem Lieberuf in ihrem Herzen Gehör und bereitet sich als Kanal der Liebe, dann naht sie der Verwirklichung des Lebenszieles:
der Vergöttlichung des Menschen.
Denn:
„Das Endziel der Weisung ist Liebe aus reinem Herzen.“
(1 Timotheus 1,5)
Im Maße, wie wir bereit sind, diese Liebe zu leben und durch uns hindurch lieben zu lassen, wird sich der Strahlungsradius unseres Herzens ausdehnen – bis er schließlich die ganze Welt und das ganze Universum umfasst.
Durch Liebe zum Weltfrieden zu finden ist zweifellos ein wünschenswerteres Ziel
als das entfesselte Inferno der internationalen Waffenpotentiale eines Dritten Weltkriegs,
der vielleicht für alles Leben auf der Erde final wäre.
Dies sollte Motivation genug zur Veränderung der Welt durch Veränderung des eigenen Lebens sein.
Indem der Mensch dem Liebegeist im Herzen seines Herzens das Recht gibt, durch sich hindurch den Brüdern und Schwestern liebend zugetan zu sein, harmonisiert er sein Wesen.
Derselbe Liebegeist in uns allen ist es, der so dem Heil aller dient.
So wird Gott, die Liebe Selber, uns und durch uns die Welt heilen.
Nun ist
„Mein Reich, das nicht von dieser Welt ist“
– und die Himmel sind in diese Welt herabgekommen.“
(Jesus)
Wie gesagt:
Die Revolution des 21. Jahrhunderts findet im Herzen jedes Einzelnen statt.
Nichts sollte uns in gegenseitigem Dienst aufhalten können, im Licht der Liebesonne in unseren Herzen, die Erde zurück in den Garten Eden zu verwandeln.
Die Liebe Gottes ist die EINE Kraft, die in und durch uns alle liebevolle Tat wirkt.
Wir sind es, für die und durch die Gott die Neue Erde und die Neuen Himmel für die Ewigkeit bereitet hat:
„Siehe, Ich mache alles neu!“
(Offenbarung 21,5)
Das Manifest der erwachten Menschheit
Seitenanzahl: 216 / Größe: 14,8 cm x 21,0 cm
Paperback ISBN 978-3-7345-5160-4
Hardcover ISBN 978-3-7345-5161-1
eBook ISBN 978-3-7345-5162-8