Buchstabe  Sch

Hebräisch  Schin 

ש

Aramäisch Shin

ש

Zahlenwert  300

Laut  s, sh, sch

Bedeutung:

Geistfeuer 

Der Buchstabe `Schin´ wird im Hebräischen aus unerfindlichen Gründen „Zahn“ genannt, vielleicht wegen der 3 Zähne der Hieroglyphe, was zumindest kabbalistisch als Symbol der 3 (= “Geist im Stoff“) einen gewissen Sinn ergibt. Wahrscheinlicher aber deuten die 3 Zacken dieses Zeichens  ש  eher auf die Flammenspitzen des Feuerlautes `Sch´ hin, der sich so in seiner Bedeutung als „Das Geistfeuer“ erklärt.

In der Nummerierung der Tarotbilder trägt dieses 21. Sinnbild „Der Narr“ die Ziffer `0´. Entgegen der Darstellung vieler populärer farbenprächtiger Tarotkarten, die dieses Bild als letztes der 22 Symbole einreihen, werden die im folgenden aufgezeigten Zusammenhänge (auch im Sinne von Papus, Lévi und Kahir) die richtige Reihenfolge klären. Schon deshalb ist die hier vorgestellte Ordnung begründet, weil im Alphabet der Buchstabe `S´, der dem Bild „Der Narr“ zugeordnet ist, vor dem Buchstaben `T´ kommt. Also kann folgerichtig die – dem `T´ entsprechende „Vollendung der Welt“ – nur am Ende des Alphabetes stehen.

O.  „Der Narr“  (ägypt.: „Die Torheit“)

Das Tarotbild zeigt einen Jüngling, der sein Pünsel an einen Stock geschnürt auf der Schulter trägt, wie er leichtfertig am Abgrund tänzelt. Er sieht offensichtlich die Gefahr nicht, in der er sich befindet. Der gelbe Hintergrund des Bildes verrät den sanguinischen Charakter dieses Menschen. Seine Kleidung und Haltung zeugt von Eitelkeit. Das Muster der Achtsterne auf dem Stoff mag Hinweis auf die Bedeutung „Trennung“ des 8. Buchstabens `Chet´ sein: Der Träumer lebt in der Illusion seines „Schein-Ichs“ – das sich getrennt erlebt von seinem Selbst und Gott.

Ein Hund zu seinen Füßen (seine Triebhaftigkeit) beißt ihn auf seinem Weg. Doch oben am rechten Bildrand im Rücken des Jünglings ist ein Teil der Sonne als Zeichen des Schutzes einer höheren Führung zu sehen. Treffend ist auch der ägyptische Name dieses vorletzten Bildes der großen Arkana des Tarot: `Die Torheit´. Es spricht eine Warnung aus:

Überwinde das „Schein-Ich“, das dich an den Abgrund treibt, und wende dich zur Sonne!“

Die innere Logik der Aufeinanderfolge der Zeichen `Q R S T´ ist augenscheinlich: Zuerst muss im Licht des Feuer- und Geist-Buchstabens `Sh´ (`sch´) die irdische Trugwelt, der Irrtum `des Narren´ erkannt – und so die Trennung überwunden werden – bevor das Einssein mit dem göttlichen „Alles in Allem“ offenbar werden kann. Die erste Voraussetzung dazu ist die Reinigung des Menschenherz durch die Q-Kraft (`Qoph´ = 100), darauf folgt die Regung des Geistfeuers im Haupt zur Erweckung des höheren Bewusstseins (`Resch´ = 200), und dann, bevor der Mensch schließlich die `Vollkommenheit´ (`Tau´ = 400) erlangen kann, hat er das „närrische Schein-Ich“ (= 300) durch einen verantwortlichen Umgang mit seinem freien Willen zu überwinden. Dieser „närrische“ Sinn des konditionierten Verstandes, der sich irrigerweise für das wahre Selbst hält, findet sich im Laut `Schin´ oder `Sin´ in vielen Worten, die einen eher lichtlosen Zustand kennzeichnen:

Das lateinische `sine´ = „ohne“ zeigt einen Mangel an; das deutsche Wort „Schein“ weist auf den Lug und Trug der Scheinwelt hin. Auch Begriffe wie „Sünde“ oder „Sühne“ dürften aus dem Urlaut `sin´ herzuleiten sein. Im Hebräischen bedeutet `sin´ = „Wüste“, was einerseits „Einsamkeit“ und andererseits „Rückbesinnung“ ausdrückt. Die Wüste Sinai (`sine aj´ = „ohne geistiges Leben“) zu durchqueren in das verheißene Land `Kanaan´ (= „die Kraft des ewigen Gottes zur Findung der Ewigkeit Gottes“), war das Ziel der Israeliten, die Gott durch Moses aus der ägyptischen Gefangenschaft führte. Das hebräische Wort `sin-ah´ bedeutet „Ohne Liebe Gottes“. So deutet alles darauf hin, dass der Laut `schin´ wie das Bild `Der Narr´ den Zustand der Gottferne kennzeichnet.

Der Laut `schin´ oder `schim´ mit dem Wort „Schimmer“ in Verbindung gebracht, drückt aus, dass man wohl eine unbestimmte Ahnung von etwas, jedoch noch keine Kenntnis von der Wirklichkeit, geschweige denn das Licht selber hat. Die Erleuchtung stellt sich erst dann ein, wenn alles Trennende überwunden ist. Respektierte Gott den `Freien Willen´ des Menschen nicht so total, mit dem dieser Ihn trotz aller Zeichen und Wunder beständig ignoriert, dann gäbe es zwar weder Lügen, noch Morde oder Kriege, doch der Mensch wäre nur eine – wenn auch göttliche – Maschine (Ma-Schin-e = „Schaffen ohne göttlichen Geist“). So sei zur weiteren Klärung dieses Lautes noch abschließend das hebräische Wort `Schechina´ = „Einwohnung der Herrlichkeit (oder des Lichtglanzes) Gottes“, herangezogen.

Dies ist das Licht Gottes im Erkennen des vollendeten QRST:

Ich bin das Licht der Welt. (Joh 8,12)

Ihr seid das Licht der Welt. (Mat 5,14)

Weiterlesen:   Die Bedeutung des Buchstabens   „T“   (400)

B Ü C H E R   M I T   S I N N

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