Nach der Zerstörung der ersten Hochkultur durch die Sintflut lehrte Noah, der von den Indern „Manu“ genannt wird, die „Sieben Rishis“ und überbrachte ihnen die Universelle Harmonik der untergegangenen ersten menschlichen Hochkultur.
Die Rishis schrieben dieses Geisteswissen in den Veden auf – den Heiligen Büchern der Inder.
Auch die drei Söhne Noahs überlieferten die vorsintflutliche Lehre vom ganzheitlichen Sein: sein Sohn Sem trug sie nach Vorderasien; Ham überbrachte sie Ägypten; und Japhet teilte sie dem indogermanischen Kulturkreis mit.
Deshalb waren den ersten Menschen zu Beginn der Zweiten Hochkultur die Geistesgaben der Sprache, Musik, Mathematik und Sternenweisheit noch hell bewusst.
Als seelisch-geistige Urbilder sind sie in den verschiedenen Kulturenkreisen identisch.
Zum Beispiel jener mystische „Baum der Erkenntnis“ oder der „Baum des Lebens“ im Paradies, der ebenfalls in allen Kulturen seit Menschengedenken als Archetypus des „Weltenbaumes“ bekannt ist.
Bei den alten Germanen hieß er „Yggdrasil“; die Maya nannten ihn „Yaxchebaum“; es ist „Sykomore“ der alten Ägypter und der „Bodhibaum“ der Buddhisten.
C.G. Jung beschrieb diese gleiche Quelle der Erkenntnis als „archaische Urbilder“, die allen Menschen als innewohnender Wesensteil und „kollektives Unbewusstes“ eingeschrieben seien. Diese archetypischen Urbilder prägen die Kulturen der Menschheit bis auf den heutigen Tag.
Die so machtvollen Symbole am Himmel wie die Sonne oder der Mond, leuchten auch im inneren Horizont der menschlichen Seele als Geistessymbole von Schatten und Licht. Deshalb verwundert auch die weltweite Verbreitung des zwölfteiligen Tierkreises, als Offenbarung heutzutage weitgehend vergessener Sternenweisheit nicht. Es ist diese harmonikale Grundstruktur des Kosmos nicht nur mit den Kalendern der Kulturen verbunden, sondern auch mit einem intuitiven Verstehen der natürlichen Kreisläufe vom Werden und Vergehen – und wieder von neuem Auferstehen.
Der zwölfgeteilte Sternenkreis, der bis auf den heutigen Tag unserer Zeitrechnung vorbildlich ist, war den alten Indern, Ägyptern und Chinesen als archetypisches Urbild ebenso bekannt, wie den alten Babyloniern, Kelten, Germanen und den Ureinwohnern Amerikas.
Die Erkenntnisse des zyklischen Zeitverlaufs beschränkten sich längst nicht nur auf die wiederkehrenden Rhythmen der Jahreszeiten und die Bewegungen von Sonne und Mond, sondern auch auf die Planetenläufe (z.B. das Venusjahr der Maya) und Fixsterne (z.B. die Ausrichtung auf den Gürtel des Orion und den Stern Sirius der Ägypter) – und sogar auf die Bahn des Sonnensystems um die Zentralsonne der Milchstraße (die Yugas des indischen Zeitsystems).
Ihre Kosmologie war auch ohne Satelliten und Teleskope weitreichend und umfassend, bezogen sie doch die Erkenntnis des Seienden aus innerer Anschauung.
Ihre Kartographie der Sternbilder am Sternenhimmel maß zwar nicht die quantitative Größe, das Gewicht und die physikalische Beschaffenheit der Weltkörper, wie man sie heute zu kennen vermeint, aber sie stellte eine Beziehung zwischen dem äußeren und dem inneren Kosmos her, von deren Wechselwirkung die meisten Menschen heute kaum noch eine leise Ahnung haben.
Ihr Wissen über die kosmischen Rhythmen und deren Entsprechungen im Menschen waren allumfassend, denn sie fanden ihre Kenntnis von den Wechselwirkungen der Schwingungswirklichkeit und den Beziehungen des Kleinsten mit dem Größten in sich selbst. Mit erleuchtetem Bewusstseins erkannten sie den wahren Grund des Seins.
Die frühesten astronomischen Aufzeichnungen sind von den alten Zivilisationen Mesopotamiens und Ägyptens, sowie den Indern und Chinesen überliefert. Aber auch den Kelten und Germanen waren – wie allen geschichtlichen Kulturen – die kosmischen Urbilder eingeschrieben.
Im Gegensatz zu diesen ursprünglichen Menschheitskulturen waren sich die Menschen damals dieser kosmischen Zusammenhänge im allgemeinen bewusster, als sie es der heutigen Zivilisation sind. Zahlreiche Zeugnisse vom kosmischen Wissen der frühen Menschen verblüffen die Wissenschaftler bis auf den heutigen Tag.
Wahrhaft erstaunliche Bauwerke, wie die Pyramiden der Ägypter oder der südamerikanischen Ureinwohner, die seit Jahrtausenden überdauern, zeugen von mathematisch-geometrischen Kenntnissen und technischen Fertigkeiten, ohne deren Grundlage auch die neuzeitliche Wissenschaft nicht denkbar wäre.
Ihre Bauwerke und Städte waren Spiegel des kosmischen Geschehens am Himmel und Manifestationen des Urwissens.
Die Observatorien der Sumerer, Babylonier, Kelten, Germanen, der Maya und anderer Frühkulturen waren als präzise Kalender nach den Sternen ausgerichtet.
Die vielfältigen Beziehungen zwischen ägyptischer und südamerikanischer Astronomie etwa – bis hin zur gemeinsamen Ausrichtung von Pyramiden auf globalen Erdachsen – machen deutlich, dass das Wissen um die Beziehung von Universum und Mensch entweder auf einen gemeinsamen Ursprung zurückgeht, oder unter den alten Kulturen ein reger Austausch stattgefunden haben muss.
Doch schon bald ergaben sich unter den verschiedenen Kulturen unterschiedliche Anschauungen der einstmals ganzheitlichen Weisheit. Indem ihnen besondere Bereiche der harmonikalen Wirklichkeit wichtiger als andere schienen, bewahrten sie unterschiedliche Aspekte.
Auf dem Wege der frühen Völkerwanderungen schlich sich in Babylon der Irrtum in die einstige Sternenweisheit ein, als die Götzenanbetung in die Welt kam.
Dort, in Babel wurde der bis dahin allen sichtbar in den Sternbildern am Himmel beschriebene Weg zur Rückerinnerung an die Vollkommenheit der Seele in der Einswerdung mit Gott, umgedeutet.
Zur Regierungszeit Nimrods (im Gilgamesch Epos: Enmerud) und Ischtars wurden in Babylon die archetypischen Sternbilder am Himmel verfälscht.
Ischtar schrieb Nimrod als Gott des Totenreichs, ihren Sohn Dumuzi als Sonnengott und sich selbst als Himmelsgöttin dem Sternenhimmel ein.
Jetzt waren die Sternbilder am Himmel nicht mehr als Verheißung der Auferstehung zur Ewigkeit und der Errettung aus dem Zustand des Todes zu lesen. In Babel machte man sie zu einem Uhrwerk der vergänglichen Zeit.
Hatte bis dahin die natürliche Sonne als Sinnbild für die geistige Sonne gegolten und die Planeten als Symbole für Wirkkräfte des EINEN Gottes, wurden die Weltkörper in der babylonischen Astrologie zu magischen Zeichen und selber zu Gottheiten erhoben.
Die ursprüngliche Spiritualität verkam zum Götzentum und der Spiegel des Ganzheitlichen Weltbildes zerbarst.
Im zwiespältigen Denken der Bipolarität der Welt ging ihnen die direkte Anschauung Gottes verloren. Seitdem erlebt sich der Mensch seiner Ganzheitlichkeit entfremdet.
Warum? Was war geschehen?
Nicht wegen eines Bauwerks aus Lehmziegeln, sondern weil sich das Ego des Menschen über sein göttliches Wesen erhob, wurde der „Turm zu Babel“ zum Symbol der Trübung der übersinnlichen Wahrnehmung des Geistes.
In Babylon übernahm der menschliche Verstand die Herrschaft über das gottverbundene Herz. Die meisten Menschen verließen das Eins mit Allem Sein im Wahn, getrennt von Gott und getrennt voneinander zu sein.
Das unverständige Schein-Ich, das sich über das wahre Selbst erhob, konnte nicht mehr erkennen, dass die vermeintliche Trennung nur eine Illusion ist, da nichts außerhalb von Gott existieren kann, weil Er Alles ist.
Zwar verließen schon Adam und Eva die Gegenwart Gottes im Paradies, doch jetzt war den Menschen auch noch die geistige Verbindung verloren gegangen. Und damit war auch die Innerlichkeit der Sprache dahin. Nun hatten die Worte einen doppeldeutigen, bipolaren Sinn.
Fortan sprachen die Menschen in Folge der „Babylonischen Sprachverwirrung“ nicht mehr dieselbe Sprache. Die einstige Ursprache, die den innerlichen Sinn benannte und bis dahin von aller Menschheit gesprochen wurde, teilte sich in viele Sprachen und wurde zwiespältig.
In Folge dessen konnte das Geistwissen von der holistischen All-Einigkeit den nachfolgenden Generationen nur noch verstandesgemäß in Chiffren äußerlichen Sinns symbolisch übermittelt werden. In der wachsenden Unkenntnis späterer Generationen gerannen die einstigen Symbole des inneren seelischen Spiegels des Menschen zu einem bloßen Orakel. Der Spiegel zersplitterte in tausendfache Möglichkeiten der Deutung. Bis auf den heutigen Tag verkam die einstige göttliche Offenbarung ganzheitlicher Astrosophie schließlich soweit, dass sich im Bewusstsein der meisten Menschen die Sterne am Firmament – zwar irgendwie und auf unerklärliche Weise in geordneter zeitlicher Abfolge – nur noch nach vermuteten physikalischen Gesetzen eines unbegreiflichen Zufalls bewegen.
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