Buchstabe  Th

Hebräisch Sadê 

צ

Aramäisch Ṣādhē

צ

Zahlenwert  90

Laut  th,  dh

Bedeutung

Fundament,  Grund

Der Laut Sade klingt zwischen `S´ und `Z´ wie das englische `Th´ [oder das altgotische `Dh´].

Er ist der 18. Buchstabe (2 x 9) mit dem Zahlenwert `90´, der mit der Zahl `9´und der Hieroglyphe `Têth´ („Die Geburt“) auf erster Schöpfungsebene korrespondiert. Auch dieser Laut hat also mit der Geburt von etwas Neuem zu tun.

XVIII.  „Der Mond“

„Der Mond“ im 18.Tarotbild steht voll und rund am Himmel.

Ein Krebs steigt aus dem Wasser auf einen Weg – der an zwei Hunden vorbei, die den Mond anbellen, zwischen zwei rechteckigen Türmen entlang – bis zum Horizont führt. Der Mond hat sich über diese Türme erhoben. Dass es 2 Türme sind, weist auf die Bipolarität hin. Dass beide ein quadratisches Fenster haben, weist auf die Erdzahl 4 hin. Somit scheint der Mond sich über die Bipolarität der Erde erhoben zu haben.

Sowohl der Krebs, als auch der Mond und das Wasser sind Symbole für Intuition, Gefühl und Weiblichkeit.

Somit spricht dieses Bild von dem weiblichen Teil der Seele (Die Mondin), die die Illusion eines konditionierten Schein-Ichs im intuitiven Fühlen ihres Selbst überwunden hat. Das Bild des Vollmondes zeigt anschaulich, dass es einmal mehr um die Seele geht, und zwar um ihre höchst eigene „Wiedergeburt“ aus dem Schatten ins Licht. Sie erkennt im Dunkel ihrer Seelen vergessenen Körperlichkeit, dass die Erde lichtlos ist wie der Mond, und dass allein die Sonne (des Lebens) es vermag existentiell Licht und Sinn in ihre Nacht zu schenken.

Erst nach dieser Erkenntnis kann das göttliche Erlösungswerk mit ihrer Befreiung aus der Gebundenheit der Materie beginnen. Von jetzt an übt sie ihre Fähigkeit, das empfangene Licht (des Lebens) zu reflektieren, anstatt es wie bisher restlos zu absorbieren und zu Materie zu verdichten. Ist der Mensch bis auf den Grund seines irdisch, materiellen Denkens von diesem „Licht des allgegenwärtigen Gottes“ (= der hebräische Gottesname `El Schadaj´) durchdrungen, beginnt er – in der Kraft des Heiligen Geistes – selber zu leuchten!

Doch Halt!

Zunächst spricht sich hier eine ernste Warnung aus: Nicht umsonst hat dieser Buchstabe im Hebräischen den Namen „Widerhaken“, denn die Gefahr für die Seele sich in die Körperlichkeit der Welt zu verhaken, ist groß, hier in der äußersten Rinde des körperlichen Seins.

Nicht umsonst klingt in dem Laut `Sadê´ der Name `Satan´ an, der „Geist der materiellen Verdichtung“, der der „Fürst der Welt“ genannt wird.

Die Zahl `9´ drückt kabbalistisch das Stoffprinzip an sich aus und die`90´ symbolisiert die Körperlichkeit selbst: das „Chaos“ der Materie, das „Fundament“, den „Schöpfungsgrund“. In der Reihenfolge der Erfüllung der zweiten Ur-Neunheit (18) berührt die Seele hier „das Fundament, den Grund“, als die Basis aller Dinge, bevor sie die Erkenntnis ihrer Göttlichkeit als `Licht des Lichtes´ zur `1´ zurück führt.

Die 90 steht in der Reihe der Stofflichkeit – `30´, `60´, `90´, die in den Bildern „Der Gehenkte“ (=`Verdichtung des Geistes im Stoff´), „Der Teufel“ (=`Fesselung der Seele im Stoff´) und „Der Mond“ (= der Stoff, die Verkörperung selber´) in Zusammenhang stehen.

Die Zahl `90´ zeigt das Ende der zweiten Neunheit an; das bedeutet auch den Endpunkt der Verdichtung der Seele und den Anfangspunkt ihrer geistigen Befreiung. Hier ist der Kulminations- und Wendepunkt von der Involution zur Evolution des Geistes. Die `90´ ist nicht mehr Widerpart, Gegenpol und Antipode der `1´, sondern von deren Kraft des Lichtes und Lebens durchflutet – ganz und gar ein Teil von ihr: Licht des Lichtes und Eins mit Allem.

In Indien ist `Sadja´ der Grundton der Sitar- und Tambura und wird dort „Vater aller Klänge“ genannt. Ganz in diesem Sinne bringt das Sanskrit-Wort `sadh´ die Bedeutung „ein Ziel erreichen, vollbringen“ (siehe auch `Sadhu´) zum Ausdruck.

Das lange ê im Hebräischen `Sadê´ entspricht dem ursprachlichen `aj´, jener Silbe, die sowohl im Sanskrit wie im Hebräischen „Leben“ bedeutet. Demnach heißt `Sad-aj´: „Erlangung des geistigen Lebens“.

Auch bedeutet der Laut `S-adê´: `S´ = „Seele“ –`a-dieu´ (französisch), `a-dios´ (spanisch), `a-de´ (deutsch) = “Mit Gott!

Der kabbalistische „Baum des Lebens“, der die Schöpfungsideen und Kraftsphären der zehn Sephirot in ihren Relationen zur Geometrie, Mathematik, Astrologie, Energetik, den Lauten, Farben und Klängen grafisch darstellt, zeigt in seiner stilisierten Symbolik die neunte (`9´) Sephira (= “Sphäre“) als das Energiefeld `Jesod´ (= die Grundlage, das Fundament) gleichsam als Wurzel des ´Lebensbaumes`.

Diese neunte Sphäre gründet schließlich in der untersten Sephira: `Malkuth´, die in ihren aufsteigenden Ästen und Zweigen mit allen Lauten, Buchstaben und Zahlen verbunden ist – bis hin zur obersten Spitze des Baumes – der `1´. In der Krone des Baumes steht zuoberst das Dreieck der Sphären `1´, `2´ und `3´ (= Dreieinigkeit Gottes). Von hier strahlt das`Al-eph´ (= “Das Licht des göttlichen Schöpfungslautes“) bis in die Tiefe der 10. Sephira `Malkuth´ hinab, die im Hebräischen mit “Königreich” übersetzt wird.

Ursprachlich heißt `ma-lich-outh´ = „Mein Licht außen“ – oder `m-al-k- u- th´= „Die Kraft des schaffenden Lichtes Gottes vollendet das Du.“

Das Königreich Malkuth des Lebensbaumes ist die Erde in ihrer Polarität (= 2 in der 10), aber auch die Seelenwelt (= 5 in der 10). Es umfasst alle drei kabbalistischen (und tatsächlichen) Welten: die irdisch vergängliche, körperlich materielle Welt; das unvergängliche, unkörperlich-seelisch subtile Sein, und die geistige Existenz, die das ganze Reich durchdringt, denn „Das Königreich“ ist die 1 in allen Zahlen.

Die inkarnierte Seele befindet sich in den Spannungsfeldern der 10 Sephirot – wie einst Eva und Adam – in der Verantwortung ihrer Willensfreiheit: Wohin? In die irdisch materielle Verdichtung ihres subtilen, spezifischen Seelen-Fluidums durch ein „Nein“ zur Liebe Gottes? Oder zur schon irdisch paradiesischen Vergeistigung in der Gegenwart Gottes durch ein „Ja“ zur Liebe?

In der heutigen Zeit eines scheinbar immer materieller werdenden Bewusstseins scheint es zunehmend schwieriger, sich aus der Begrenztheit des irdischen Denkens zu befreien.

Was die Welt glaubt, dass es ihr gehöre, gibt sie leichtlich nicht wieder los. Doch in der Bipolarität der Welt liegt in diesem Zug zunehmender Veräußerlichung gleichzeitig auch das Gegenteil eines zunehmenden erwachenden Bewusstseins Vieler begründet.

Mögen wir zur Ruhe finden und unsere geistigen Augen öffnen: Denn wenn wir durch die Liebe zu uns selbst finden. Dann werden die myriaden flüchtig flimmernden Lichtfetzen des nur geliehenen Mondlichts sich im zur Ruhe kommenden Wasserspiegel zum klaren Bild fügen. Wenn die Sonne ihr Licht strahlend in den `Wassern der Seele´ reflektiert, dann werden wir das Wunder erleben, dass Gott uns nach Seinem Ebenbild erschuf. (1 Mose 1,27)

In Indien heißt ein „im Geiste Wiedergeborener“ – `Sadhu´; das Alte Testament nennt „den Gerechten“ – `Zadok´. In beiden Namen klingt die `Kraft des Sadê´ an.

Der Name `Melchizedek´, der „Hohepriester Gottes“, der die Nachkommen Noahs gesegnet und die Stadt Jerusalem gegründet hat, wird im Hebräischen übersetzt mit „Der gerechte König“ oder „Der König der Könige“.

Ursprachlich heißt `Mei lichi zedek´ = „Meines Lichtes Unterlage“, das Fundament der göttlichen Ordnung – völlig durchdrungen von der Kraft des Heiligen Geistes (Zade-k).

Der 18. Buchstabe `Sadê´ (oder `Tsadê´) schließt die zweite Neunheit ab, die mit dem Laut `Jod´ = “Der Weg“ begann.

Ab hier, nach dem Erreichen des Grundes, wird sich in den verbleibenden vier Zeichen die Umkehr in die geistige Heimat vollziehen, die ihre Entsprechung im „Gleichnis vom verlorenen Sohn“ findet.

Wir sehen im 18. Zeichen den Sohn am Boden, genau an dem Punkt, an dem er sich entschließt, nicht länger mit den Säuen die Treber zu teilen – sondern umzukehren – in die geistige Urheimat.

Bis hierhin musste er fallen, bis auf den Grund, nachdem er „sein Erbe verprasste“ und seine `Freunde´ ihn fallen ließen, als ihm das Geld ausging. Da musste er Säue hüten und sich deren Fraß mit ihnen teilen. So starb sein Hochmut `den Tod´ (=13) und er erkannte des „Teufels“ Netze (=15), in die er geraten war.

Auf dem Erfahrungsweg durch die Verhängnisse der Materie wurde der Sohn schließlich und endlich wissend und sehend. Da „schlug er in sich“ (`Turm´ =`16´) und entschloss sich, reumütig zurück zu kehren.

„Vater,“ nahm er sich zu sagen vor, „ich habe gesündigt vor Gott und vor Dir, und bin fortan nicht wert, Dein Sohn zu heißen.

Im Bild des 12. Zeichens `Lamed´ steigt der Lichtgeist Gottes in die Materie hinab, um – gleich dem Vater, der dem verlorenen Sohn entgegen eilt – die gefallene Schöpfung zu erlösen. Auf diesen Moment hat Er nur gewartet, dass Sein Sohn zur Besinnung kommen und freiwillig den Entschluss zur Umkehr fassen würde, weil Er die `Willensfreiheit´ des Sohnes unbedingt akzeptiert.

Das ist es, was das Bild zu uns spricht:

Erinnere Dich Deiner Herkunft und nimm das Geschenk der Erlösung durch das Licht dankbar an! Die ewige Liebe erhebt Dich wie den verlorenen Sohn aus der Erniedrigung der Welt und schließt Dich all-verzeihend in die Arme.

Weiterlesen:   Die Bedeutung des Buchstabens   „Q, Kh“   (100)

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