Die Rückbesinnung auf die geistigen Wurzeln, die im einstigen „Ganzheitlichen Weltbild“ gründen, das sich heute bis zur Unkenntlichkeit in die zahllosen Fachrichtungen der separierten Natur- und Geistes-Wissenschaften atomisiert hat, erfordert einen globalen Dialog der Menschheit im 21. Jahrhundert.

Dem Faden der in Vergessenheit geratenen Universalität des Seins folgend, werden wir uns erinnern, was der frühen Menschheit noch hell und selbstverständlich war.

Schon zu meiner Zeit in Griechenland vor 2600 Jahren, war nur noch als Mythos und verblassende Erinnerung an die Schwingungswirklichkeit des Seins überkommen, was im „Goldenen Zeitalter“ des Löwen (11000 bis 8800 v.Chr.) noch strahlendstes Selbstverständnis des Geistwissens war.

Dieses Geisteswissen, das ein veräußerter Verstand nicht fassen kann, leuchtete im „Krebs-Zeitalter“ (8800 bis 6640 vor unserer Zeitrechnung) noch hell. Und auch im Zwillings-Zeitalter (6640 bis 4480 v.Chr.) war die Weisheit des Goldenen Löwe-Zeitalters vielen Weisen noch präsent – bis im Stierzeitalter (4480 bis 2360 v.Chr.) in Babylon der Irrtum in die Welt kam.

So weit hat der moderne Mensch sich nun im Laufe der letzten zwei Jahrtausende selbst entfremdet, dass dieses göttliche Geistwesen sich inzwischen nur noch für ein Produkt neurologischer Prozesse seines (körperlichen) Gehirns hält – oder für einen „zufällig“ entstandenen Nachkommen der Blaualge (siehe Evolutionstheorie).

Wie soll der Mensch mit solchem Verständnis von sich selbst, Achtung gegenüber den Wundern der Natur und den nötigen Respekt vor den Menschen anderer Kulturen aufbringen? Möge der eine Mensch, der diesen Planeten bewohnt, weise werden, dass er sich als das erkennt, was er wahrhaft ist – anstatt das, wofür er sich irrtümlich hält.

Woher mir auf meinen Reisen nach Mesopotamien, Indien, und Ägypten tatsächlich meine Weisheit kam, deutete ich bereits an: Neben vielen anderen Weisen, von denen ich lernen durfte, waren es namentlich der Brahmane Pandita, der mich die vedische Sicht der Ganzheitlichkeit lehrte und insbesondere die Schüler Imuthes, jenes berühmten ägyptischen Arztes, den wir in Griechenland als Asklepius verehrten. Von ihnen erfuhr ich von Toth und dem Dreifachen Meister Hermes Trismegistos, der in der Thora `Henoch´ genannt wird.

Der Pythagoräer Philolaos von Kroton fertigte die authentischste handschriftliche Aufzeichnung über die Erkenntnisse, die ich auf meinen Reisen gewann. Er verfasste das Buch „Timaios“, das wie kaum ein anderes das pythagoräische Denken erklärte. Nach Philolaos` Tod kaufte Platon dieses Buch und gab es als sein eigenes aus.

In diesem Werk beschreibt Timaios die Entstehung der Welt, die Menschwerdung und die Gesetzmäßigkeiten der Harmonik. Es beschreibt (neben allerdings einiger nur schwer verdaulichen Darlegungen, die – wie zum Beispiel einer vermeintlichen Regentschaft des Mannes über die Frau – nicht meine Lehre wiedergaben, sondern dem damaligen Zeitgeist Tribut zollten), die Schöpfung der „Weltseele“:

Gott erschuf die Welten in den Proportionen der „Idealzahlen“ in „vollkommener Harmonie“.

Diese Idealzahlen der so genannten „Timaios-Tonleiter“ finden sich nicht nur in den konsonanten Tonverhältnisse der Musik, sondern ebenso in den Zahlenbeziehungen der Geometrie. In dieser vollkommenen Harmonie der Weltseele gründe die menschliche Einzelseele in ihrem Sinn für Ordnung und ihrem Empfinden von Wohlproportioniertheit.

Wie näher darzulegen sein wird, waren die am Monochord gewonnenen Erkenntnisse über die harmonikale Beziehung zwischen der Tonhöhe und der Saitenlänge tatsächlich ein wesentlicher Bestandteil meiner Lehre.

Demnach regierten ganzzahlige Verhältnisse die Welt.

Die Pythagoräer folgender Jahrhunderte erhoben diese Erkenntnis über die Bedeutung der Ganzzahligkeit zum Dogma. Nach ihrem Verständnis hatten irrationale Zahlen wie die des Goldenen Schnittes keinen Raum.

Als der Pythagoräer Hippasos von Metapont im 5. Jahrhundert v.Chr. entdeckte, dass dem Pentagramm, dem pythagoräischen Erkennungszeichen, eine irrationale Zahl zu Grunde liegt (Phi), bedrohte dies das inzwischen dogmatisch gewordene Weltbild der Pythagoräer elementar.

Und so kam es, wie es zuvor und hernach so oft in der menschlichen Geschichte mit den Übermittlern eines besseren Wissens geschah:

Hippasos von Metapont wurde als Verräter aus der Gemeinschaft der Pythagoräer ausgestoßen und im Meer ertränkt. Damit war, zumindest vorerst, das Dogma gerettet.

„Ausschaltung der besseren Einsicht aus Gründen persönlicher Eitelkeit, Rechthaberei oder Machterhaltung“, könnte man diesen schicksalhaften Zug des Menschen ganz allgemein nennen. Institutionalisiert zum Beispiel durch die katholische Kirche im Mittelalter (in den Fällen „Giordano Bruno“ und „Galileo Galilei“), ebenso wie durch die islamistische `Scharia´ (bei der Verbrennung der ägyptischen Bibliothek zu Alexandria), oder der Urteile der Pharisäer im Tempel zu Jerusalem (bei der Kreuzigung Jesu), schon oftmals zur Verhinderung besserer Erkenntnis führte.

Dies erklärt zum Teil die Folge des Verlustes des ganzheitlichen Wissens, das der Mensch als Gabe des Geistes – zunächst in unmittelbarer Anschauung Gottes – und dann durch Vermittlung des Urpriesters Henoch/Thot/Hermes überkam.

Nun, in der Moderne, da der Mensch mehr denn je auf sein Verstandeswissen baut, als der göttlichen Weisheit seines Herzens zu trauen, lenkt ein konditionierter Verstand den Wagen, ohne recht zu wissen: woher und wohin?

So verkam die Musik, die einstmals ein spiritueller Erlebnisweg bewusster Transzendenz war, und auch die Erkenntnis von der Bedeutung der Zahlen und Schriftzeichen zu bloß noch quantitativ verstandenen Mengen und Maßen.

Was nützt es, die Kinder schon früh das Rechnen mit Millionen zu lehren, ohne sie die geistige Bedeutung und das innere Wesen der 1 und der 9 Grundzahlen zu erklären?

Aber wie auch? Kennen die Lehrer doch heute selber kaum den qualitativen Wert der Zeichen, die in jeder Zahl, jedem Buchstaben und jedem Klang einen wesentlichen Schöpfungsgedanken des Universums ausdrücken.

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