Quinta Essentia
Ein Thema, das gerade heute – in einer Zeit eines nie dagewesenen „Energiehungers“ der Menschheit und der daraus resultierenden ökologischen Probleme globalen Ausmaßes – von größter Bedeutung ist.
Vor dem Verstehen der zukünftigen Entwicklung der Welt stehen die alten ungelösten Fragen: „Wie entsteht das Universum?“ – „Welche Kraft bewirkt dies?“ Und „Warum geschieht es?“ Denn um das Kommende und das Seiende zu verstehen, sollten wir die Herkunft kennen. Am Samen erkennen wir die Frucht.
Aus Wechselwirkungen des Lichts mit sichtbarer Materie schließen die Wissenschaftler auf die Existenz einer dunklen Materie, die etwa 73 Prozent der gesamten Masse des Universums ausmache. „Dunkle Materie“ (die deshalb so genannt wird, weil man sie nicht sieht) sei die dominante Massenform im All.
Weil die Schwerkraft dieser Dunklen Materie, die keine elektromagnetische Strahlung wie sichtbares Licht oder Radiowellen aussende, das Licht der Galaxien ablenke, meinen die Astrophysiker anhand der Aufnahmen des Hubble-Teleskops die Verteilung dieser dunklen Materie erfassen – und das Weltall kartographieren zu können. Auf dieser Karte, die in gewisser Weise der Neuronenstruktur des Gehirns ähnelt, zeigt sich das Universum als netzartiges Geflecht Dunkler Materie, die an manchen Orten im All dichter ist als an anderen. Solche Schwerkraftzentren einer erhöhten Dichte der Dunklen Materie sollen die sichtbare Materie anziehen, wodurch sich Sterne, Galaxien und ganze Galaxienhaufen zusammenballten. Die Verteilung der Materie im Universum zeige, dass diese dunkle Materie das Gerüst sei, dem die baryonische Materie folge.
Diese Dunkle Materie, die nicht mit Strahlung wechselwirke, sei es, die das Wechselspiel zwischen gravitativer Anziehung und Abstoßung verursache.
Mit solchen Überlegungen versucht man einem weiteren ungelösten Problem auf die Spur zu kommen. Denn nach Auffassung der Urknalltheoretiker treibe irgendeine noch unbekannte Kraft den Kosmos auseinander. Nachdem man zunächst von einer immer langsamer werdenden Ausdehnung ausging, meint man inzwischen, dass das Weltall seit etwa 7,5 milliarden Jahren erneut beschleunigt auseinander drifte und sich diese Extraktion immer schneller vollziehe. Niemand weiß, was das für eine Energie ist, die diese Expansion bewirken soll.
Es wird angenommen, dass die abstoßende Kraft dieser „Dunklen Materie“ oder vermuteten „Vakuum-Energie“ dafür verantwortlich sei.
Dunkle Energie, Vakuum-Energie, Nullpunkt-Energie
Der russische Physiker Jakow Seldowitsch (1914-1987) zeigte, dass eine Kraft im Vakuum der Gravitation entgegenwirke und das Universum dazu zwinge, sich auszudehnen.
Darum nehmen viele Physiker an, dass diese Vakuumenergie jene geheimnisvolle „Dunkle Energie“ sei, die die hypothetische beschleunigte Ausdehnung des Universums verursache.
Wir erinnern uns, dass eines der Hauptargumente gegen die Existenz der Sphärenharmonie darin bestand, dass man meinte, der Schall bedürfe eines Stoffes (wie zum Beispiel Luft) um sich fortpflanzen zu können. Da der kosmische Raum luftleer sei, könne der Schall sich folglich nicht übertragen und deshalb wäre im Vakuum des Raumes absolute Stille. Die vielfältigen Signale, die von Radioteleskopen empfangen werden, sprechen eine andere Sprache:
Am kartographierten Radiohimmel sind die im optischen Bereich hell leuchtenden Sterne fast völlig unsichtbar, denn helle Lichtquellen sind nur sehr selten auch gleichzeitig starke Radioquellen. Im langwelligen Bereich des hörbaren Universums dominieren rhythmisch aufblitzende Pulsare, Quasare, Radiogalaxien und strahlende Überreste von Sternexplosionen, die noch bis vor kurzem – vor der Entdeckung der Radioastronomie – der Wissenschaft völlig unbekannt waren.
Nun liefert auch die neue physikalische Vorstellung von der Beschaffenheit des Äthers triftige Argumente gegen die Annahme eines stummen Kosmos. Denn durch die moderne Erkenntnis über die „Nullpunkt-Energie“ im Vakuum des Äthers erklärt sich die kosmische Schallübertragung plausibel.
Wären unsere Ohren Radioteleskope, bestände die Schwierigkeit die Sphärenharmonie tatsächlich zu hören – neben der erforderlichen Oktavierung des Unhörbaren in den hörbaren Bereich – wohl vor allem darin, unseren Empfänger auf die richtige Bandbreite einzustellen, um das Gehörte zu verstehen.
Von Untersuchungen zur elektromagnetischen Anisotropie (Richtungsabhängigkeit ) des Hintergrundrauschens erhofft man sich den Nachweis der Dunklen Energie im frühen Kosmos.
Obwohl manche Astronomen vermuten, dass diese mysteriöse Energieform die zeitliche und räumliche Entwicklung des Universums maßgeblich dominiere, gibt es auch andere Sichtweisen – bishin zur Infragestellung ihrer Existenz. Denn sowenig die angenommene Dunkle Materie bewiesen ist, sowenig hat die kosmologische Physik eine Erklärung für die Dunkle Energie des Vakuums. Dabei machen diese beiden Unbekannten in der Rechnung der Kosmologen 95% des Universums aus.
Nach derzeitigem Erkenntnisstand sollen etwa 73% von der Gesamtenergie des Kosmos Dunkle Energie sein, 22% Dunkle Materie und nur 5% baryonische Materie.
Hypothetisch werden supersymmetrische Elementarteilchen angenommen, die diese Dunkle Materie bilden sollen, deren Wirkung man sich ähnlich vorstellt wie die von Neutrinos. Neutrinos entstehen unter anderem bei der Kernfusion. Von der Sonne wird die Erde permanent mit Milliarden Neutrinos pro Quadratzentimeter Oberfläche bestrahlt, die jedoch praktisch ungestört durch den Erdball hindurch rasen, weil sie mit Materie kaum wechselwirken.
(Was ihre Untersuchung und ihren Nachweis erheblich erschwert.)
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