Also stand der Mensch in den Jahrhunderten unmittelbar nach seiner Geistbegabung in einer heute unvorstellbaren Blüte der geistigen Schau, die wir „ganzheitliches Weltbild“ nennen. Daraus folgt, dass alle modernen Wissenschaften in diesem archaischen Wissen wurzeln.

Wer diesem roten Faden folgend – in was immer für einem Wissensgebiet – nach diesen Wurzeln sucht, wird sie finden.

Und ein anderes lässt diese Erkenntnis hoffen:

dass der Mensch, wenn er sich seines ganzheitlichen Ursprungs erinnert, er durch Erkenntnis des holistische Seins die tausend Splitter der Fachgebiete und Fakultäten, in die der einst ganzheitliche Spiegel zersprang, wieder zusammen fügen könne.

Jede der vielen separierten Wissenschaften ist gleichsam ein Splitter dieses Spiegels. Zweifellos ist jede dieser Scherben des einstmals ganzheitlichen Spiegels großartig und für sich ein kleiner Spiegel, der in seinen immer neuen Spiegelungen ewig unergründlich ist.

Während des Fischezeitalters (etwa 160 v.Chr. bis 2000) wurde eine Theorie von den Reflexionen der Spiegelscherben von der nächsten ad absurdum geführt, damit auch diese sich im nächsten Augenblick – aus anderer Perspektive betrachtet – ebenfalls nur als Halbwahrheit erwies.

So ging es zum Beispiel mit der Vorstellung von der Form der Erde:

Wie dieser Planet in den wissenschaftlichen Vorstellungen der Astronomen und Kleriker im Laufe der Zeit in die Mitte des Sonnensystems gerückt und zur Scheibe wurde.

Was für gesellschaftliche Kämpfe und weltanschauliche Irritationen, ehe sie dann doch wieder im Laufe der Jahrhunderte auf ihren Platz zurück gerückt wurde?!

Im Licht des ganzheitlichen Weltbildes wäre niemand auf solche abstrusen Ideen gekommen – denn man hatte von diesen Dingen eine unmittelbare Kenntnis durch innere geistige Schau. Man nahm die Welt nicht durch einen Spiegelsplitter wahr, sondern sah sie, wie sie ist.

Für mich und die Pythagoräer waren Form und Bahn der Erde um die Sonne unfraglich – und auch die Ägypter und Inder wären nie auf so seltsame Vermutungen gekommen, sie sei flach und die Sonne umkreise sie.

Von Philolaos ist überliefert, dass die (runden) Weltkörper um ein Zentralfeuer kreisen. Noch Aristarch von Samos (310-230 v.Chr.) schreibt in seiner Abhandlung „Über die Größen und Entfernungen der Sonne und des Mondes“:

Planeten und Erde kreisen um die Sonne

und nur der Mond um die Erde, die um sich selbst rotiert.“

Klarer hat kaum jemand diesen Sachverhalt in den folgenden 2300 Jahren formuliert. Doch lässt sich nur vermuten, warum sich gegen diese offensichtlich zutreffende Ganzheitliche Weltsicht die Anschauung des Aristoteles durchsetzte, dass die Sonne um die Erde kreise:

vielleicht weil die menschliche Eitelkeit die Vorstellung vorzog, die Erde – beziehungsweise der Mensch selbst – sei der Mittelpunkt des Universums.

Zwar hatte noch Erathosthenes (276-194 v.Chr.) den Radius der Erdkugel mit relativer Genauigkeit errechnet, doch so sehr sich seine philosophische Schule auch zu beweisen mühte, dass die Erde rund sei und um die Sonne bahne: der nur zu gern geglaubte aristotelische Irrtum setzte sich durch.

Apollonios, Hipparchos und besonders Claudius Ptolemäus (um 160-120 v.Chr.) – nach dem das kosmologische Trugbild im Spiegelsplitter auch `Ptolemäisches Weltbild´ genannt wurde – folgten Aristoteles auf den jahrtausendelangen Irrwegen, der von ihm separierten Wissenschaften.

Dies war ein grundlegender Systemwechsel, der analog zu der willkürlichen Plättung der Erdkugel zur Scheibe und deren Verschiebung in die Mitte vom All, ein Verlassen innerer Erkenntnis der Wirklichkeit zur Folge hatte.

Rückblickend lassen auch viele andere Beispiele der Wissenschaftsgeschichte erkennen, dass – obwohl die Empirie erklärtermaßen objektives Wissen zu vermitteln beansprucht – sie stattdessen die Verfechtung subjektiver Meinungen förderte. Denn von nun an galt nur noch das als wahr, was man hörte oder sah (oder meinte zu hören oder zu sehen) und was unter gleichen Bedingungen sich jederzeit und überall wiederholen ließe.

So erstaunt es nicht, dass die beharrliche Leugnung der Existenz dessen, was man nicht sehen oder hören kann, die „Abendländische Wissenschaft“ in den letzten zweitausend Jahren nicht zu letzten Wahrheiten führen konnte. Bis auf den heutigen Tag wird in den immer zahlreicher werdenden wissenschaftlichen Spezialgebieten vehement ignoriert, was nicht in das herrschende Materialistische Weltbild passt – auch wenn es unleugbar wahr ist.

Diese Methode im Umgang mit übersinnlichen Phänomenen: sie nicht ernst nehmend, in die Schublade „Metaphysik“ zu stecken und einfach nicht mehr hin zu schauen, ist weder wissenschaftlich noch empirisch zu nennen.

Das Problem liegt zweifelsfrei nicht an der quantitativen Menge der Wissensinformation, die heutzutage gigantischer denn je ist, sondern eher in der mangelnden Fähigkeit zur Unterscheidung ihres Wertes, ihrer Qualität.

Noch immer streiten die Wissenschaftler über die Spiegelungen in den Spiegelsplittern, die letztlich jedoch kein anderes Bild geben können, als den eigenen Erkenntnis-Horizont.

Während in Folge eines allzu sorglosen Umgangs mit der Natur und den Elementen die Wogen der schmelzenden Gletscher die Erde zu überfluten drohen, weil das entgeistigte Weltbild der Wissenschaften nirgends anders hinführen konnte, als zur Etablierung eines rigiden materialistischen Systems, in dem des Menschen Seele vom Stoff und die Welt vom Geld regiert wird.

Derweil streiten sich die Astrophysiker über irrelevante Themen wie das vermutlich genaue Alter oder die Temperatur des Universums – Millisekunden nach einem fiktiven Urknall. Wozu nützt es dem Menschen, dies zu wissen, solange er nicht weiß, wer er selber als seelisches Geist- und Schwingungswesen ist?

Das Bewusstsein der Universalität der Harmonik ging der Menschheit mit dem Verlust des einstigen ganzheitlichen Weltbildes (fast) vollends verloren. Dessen Wiedererlangung ist das Ziel und der Weg der geistigen Evolution. Die Weisheitslehren aller Zeiten und Kulturen zeugen von der Realität dieser höheren Wirklichkeit und erinnern daran.

Der göttliche Inspirator selbst wird das vergessene Geistwissen jedem in Erinnerung bringen, der sein Herz dafür öffnet.

Im rhythmischen Kreisen der Planeten um die Sonne, in den zyklischen Bahnen der Neutronen um ihre Kerne in jedem Atom und im pulsierenden Schlagen unserer Herzen werden wir uns finden.

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