Der Gedanke, dass die Mathematik die Ordnung der Welt bedingt und sich die mathematischen Strukturen in allen natürlichen Verhältnissen finden lasse – im Aufbau der Pflanzen ebenso, wie in den Gesetzmäßigkeiten der Astrophysik oder der Musik, prägte das Denken vieler Wissenschaftler und Philosophen.

Galileo Galilei (1564-1642) drückt es so aus:

Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik abgefasst“.

Der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) formuliert in seinem Werk „Kritik der reinen Vernunft“:

In jeder reinen Naturlehre ist nur so viel an eigentlicher Wissenschaft enthalten, als Mathematik in ihr angewandt werden kann.“

Proclus Diadochus (411-485) schreibt:

Für die Betrachtung der Natur leistete die Mathematik den größten Beitrag, indem sie das wohlgeordnete Gefüge der Gedanken enthält, nach dem das All gebildet ist (…) und die einfachen Urelemente in ihrem ganzen harmonischen und gleichmäßigen Aufbau darlegt, mit dem der ganze Himmel begründet wurde.“

Werner Heisenberg (1901–1976), der die Physik des 20.Jahrhunderts maßgeblich beeinflusste und insbesondere in der Kern- und Elementarteilchenforschung wesentliche Beiträge leistete, sagte zur Bedeutung des pythagoräischen Denkens für die moderne Naturwissenschaft:

Der Gedanke (einer sinnstiftenden Kraft mathematischer Strukturen) tritt zum ersten Mal deutlich entgegen in den Lehren der Pythagoräer, und erschließt sich diesem Kreis durch die Entdeckung der mathematischen Bedingtheit der Harmonie.

Diese Entdeckung gehört zu den stärksten Impulsen menschlicher Wissenschaft überhaupt, und wer den Blick einmal für die gestaltende Kraft mathematischer Ordnung erkennt, erkennt ihr Wirken in der Natur. (…)

Wenn in einer musikalischen Harmonie (…) die mathematische Struktur als Wesenskern erkannt wird, so muss auch die sinnvolle Ordnung in der uns umgebenden Natur ihren Grund im mathematischen Kern der Naturgesetze haben. (…) Letzten Endes beruht (…) die ganze mathematische Naturwissenschaft auf dieser Denkweise.“

Heisenberg äußert in einem Vortrag über Ideen der antiken Naturphilosophie in der modernen Physik seine Überzeugung dass die neuzeitlichen Naturwissenschaften mit ihren erweiterten technologischen Methoden …

… dem Glauben der Pythagoräer in einem nicht vorhersehbarem Maße recht gegeben haben.“

Proportionen (Intervalle) biologischer Systeme

Die Frequenzen der Töne der Obertonreihe stehen im Verhältnis 1 : 2 : 3 : 4 : 5 : 6 (…) und dürfen als Schwingungsentsprechung der natürlichen Zahlen der Mathematik angesehen werden. So manifestieren sich in der Musik die ganzzahligen Proportionen als universelles Prinzip.

In Anbetracht des zuvor Gesagten, erstaunt nicht, dass Max Planck (1858-1947) in seiner „Quantentheorie“ nachweist, dass in eben diesem Verhältnis ganzzahliger Vielfache der universelle Umrechnungsfaktor zwischen Energien und (Kreis-)Frequenzen zu sehen ist.

Gleichermaßen wie für die Proportionen der Obertonreihe der Musik, hat dieses Zahlenverhältnis Gültigkeit auch für die Beziehung zwischen Wellenzahlen und Impulsen, wie der Drehimpuls des Elektrons – oder das Schwingungsverhalten der Photonen. Weil sich die Skala der Quanten also ebenfalls in der Proportionenfolge 1 : 2 : 3 : 4 : 5 : 6 (…) angeben lässt, ist die Analogie zur Obertonreihe augenscheinlich – und somit eine harmonikale Interpretation der Quantenphysik möglich.

Eine weitere Entsprechung zu den Intervallen der Obertöne stellt das so genannte „Periodensystem der Elemente“ der Chemie dar. Bis zur tatsächlichen Entdeckung eines noch unbekannten Elementes diente dieses periodische System der chemischen Wissenschaft als theoretisches Modell zur Vorhersage von dessen Existenz. Aufgrund eben dieser harmonikalen Proportionsreihe ganzzahliger Verhältnisse – 1 : 2 : 3 : 4 : 5 : 6 (…) – ließen sich Rückschlüsse auf die Kernladungen und die Anzahl der Elektronen des noch unentdeckten Elementes ziehen.

In diesen Zusammenhängen sehen wir einmal mehr die Wirklichkeit der „Matrix des Lebens“ bestätigt, die alle Wissenschaft verbindet und alle Bereiche des Seins umfasst.

So auch die biologischen Systeme der Lebewesen, wie der Chrono-Mediziner Gunther Hildebrandt feststellt:

Interessanterweise stehen die Rhythmen des Stoffwechselsystems untereinander in einfachen ganzzahligen Frequenzbeziehungen, unterliegen also einer harmonisch-musikalischen Ordnung. So steht z.B. der Rhythmus der Magenperistaltik (Wellenabstand von ca. 20 Sekunden) zum 1-Minuten-Grundrhythmus der Fundusmuskulatur des Magens im Frequenzverhältnis 3:1 oder der Kontraktionsrhythmus des Zwölffingerdarms zum Rhythmus der Magenperistaltik 4:1. (…)

Unter Umständen sind bereits in jeder einzelnen Zelle musikalisch-harmonische Zeitstrukturen verankert, die den harmonischen Intervallproportionen entsprechen.“

Die Folgerung auf einen göttlichen Plan

So wird der Suchende nach weiteren Beweisen für diese universelle Gesetzmäßigkeit der ganzzahligen harmonikalen Verhältnisse, wie sie als Intervalle der schwingenden Saite des Monochords hörbar werden, neben der gerade erwähnten Physik, Chemie und Medizin – zweifellos auch in anderen Wissenschaften (– wie Astronomie, Kristallographie, Histologie, in Fauna und Flora …) zahlreiche Entsprechungen finden. Die Wirkung dieser harmonikalen Proportionsgesetze hat auch für die Seele und den menschlichen Geist – und somit letztlich auch für die philosophische Welterklärung – Gültigkeit. Die logische Folgerung aus diesen Zusammenhängen legt in Konsequenz den Rückschluss auf einen universellen Plan nahe, der in allen Erscheinlichkeiten des Seins nach denselben ganzheitlichen Prinzipien wirkt.

Weil die Wirksamkeit dieses Planes offensichtlich alle Systeme durchdringt, soll er – im Gegensatz zu Denkmodellen wie der „Urknall- oder Evolutions-Theorie“, die eine „zufällige“ Weltentstehung vermuten – göttlich genannt werden.

Dass die „Matrix des Lebens“ auf das ursächliche Wirken EINES Geistes, der planvoll in ALLEM wirkt, zurück zu führen ist, wird – je tiefer wir diese Zusammenhänge ergründen – mehr und mehr in uns selber lebendig Bestätigung finden.

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