Die Rhythmen der Erde und des Menschen

Was wissen wir vom Anfang? So wenig wie vom Ende. Was war vor diesem hypothetischen Urknall, von dem die meisten Physiker heute annehmen, dass mit ihm die „zufällige“ Evolution des Universums begonnen haben soll?

Alle Vorstellungen, die der Mensch sich in seiner Geschichte von der Wirklichkeit machte, hingen eng mit seinem Verständnis des Kosmos (griechisch: = `Ordnung´) zusammen. Immer schon waren die Fragen „Wer bin ich?“, „Wo komme ich her?“ und „Wo gehe ich hin?“ – als die ursprünglichsten Fragen, die ein Mensch sich stellen kann – der Ausgangspunkt zur Evolution des Einzelnen zu einem  höheren persönlichen Bewusstsein.

Das moderne Weltbild der zunehmend globalisierten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts baut derzeit auf den Annahmen der „Urknalltheorie“ und der„Evolutionstheorie“ auf, die beide – wie alle wiederum darauf aufbauenden Gedankenkonstrukte – das Sein auf dieser wunderbaren Erde in diesem unendlichen All als Produkt des Zufalls postulieren.

Treten wir einen Schritt zurück, um unsere persönliche Wahrnehmung etwas zu erweitern. Wenn wir die Dinge mit etwas Abstand und mehr mit „inneren Augen“ sehen, werden wir feststellen, dass alles auch ganz anders sein kann. Wie also fing alles an? Was war vor dem Urknall? Weil wir fähig sind, diese existenziellen Fragen zu stellen, sind wir auch befähigt die Antwort auf diese Fragen zu finden. So sind die Gesetze der bipolaren, dualistischen Welt. Davon können wir ausgehen, denn diese harmonikalen Gesetze gelten sowohl in den materiellen Welten der Körper, wie auch in den Weiten der Seelen und dem geistigen Reich, dem alle  Dimensionen, in denen wir leben, entspringen.

Tatsächlich ist die fast ausschließliche Betonung der modernen Wissenschaft auf einen materiellen Ursprung des Kosmos und des lebendigen Seins, die zufällig entstanden sein sollen, nur ein Teil der Wirklichkeit. Die Ausschließlichkeit, zu der diese Sichtweise erhoben wird, ist von fataler Auswirkung auf die gesellschaftliche Suche nach der Wirklichkeit. Diese fast ausschließlich materialistische Sicht (in Folge der Weltbetrachtung des 18.-, 19. und 20. Jahrhunderts, deren Philosophien und wissenschaftliche Erkenntnis, für diese materialistische Weltsicht die jahrtausendalte Weisheit der Menschen verwarf, um einer synthetischen Reproduktion der Wirklichkeit den Vorrang zu gewähren) führte die Menschheit hierher: ins Hier und Jetzt – mit allen Problemen der Gegenwart.

An dieser Stelle soll keine Auseinandersetzung mit den Argumenten der Befürworter und Gegner dieser oder anderer Theorien geführt werden (was an anderer Stelle ausgiebig geschehen wird), sondern nach der Wahrscheinlichkeit gefragt werden, die jeder nur in sich selbst bestätigen oder verwerfen kann. Die Beantwortung dieser Fragen hat jeder für sich selbst zu beantworten, weil jeder von uns das Bewusstsein der Wirklichkeit in sich trägt.

Die gegenwärtige Weltanschauung möchte den Eindruck vermitteln: „Alles ist in Ordnung. Unsere Experten kümmern sich darum.“ Doch hier ist jeder Einzelne zur Entscheidung über die Zukunft seines persönlichen Lebens gefragt, die ihm (oder ihr) niemand abnehmen kann. Diese Entscheidung reicht über die Gegenwart hinaus und führt, besser gesagt, zu ihr. Diese Entscheidung kann einem von niemanden abgenommen werden.

Vielmehr ist der Mensch nicht nur Körper, wie das derzeit gültige Weltbild glaubhaft machen will, sondern auch Seele und Geist. Wir haben es also bei der Suche nach der Wirklichkeit nicht nur mit der materialistischen Wirklichkeit (die im derzeitigen Bewusstsein des Weltmenschen die einzige Realität zu sein scheint), sondern auch mit den eigentlichen Wirklichkeiten der Seele (des unvergängliche Wesens) und des Geistes (des Wortes und der Gedanken) zu tun. Der Körper ist die Hardware. die Seele – die Software – und der Geist die harmonikale Computersprache, ohne die es weder das Eine noch das Andere gäbe. Es sind dieselben harmonikalen Gesetzmäßigkeiten, die die Körperwelt, die Seelenwelt und die Geisteswelt des Menschen regieren. Denn „Panta rhei“ (= griechisch: `Alles fließt.´,(Heraklit 5. Jahrhundert v. Chr.). Dass alles mit allem verbunden ist, ist nicht erst eine wissenschaftliche Erfindung des 21. Jahrhunderts.

Somit wollen wir im Folgenden diesen harmonikalen Gesetzmäßigkeiten nachspüren, die nicht nur unsere Körper, sondern auch unsere Seelen und unseren Geist regieren.

War es wirklich ein Zufall, dass sich bestimmte Atome zu bestimmten Proteinen zusammenfanden (bei einer absoluten mathematischen Unwahrscheinlichkeit), die ein allererstes Leben überhaupt erst ermöglichten? Wir erlauben uns zu glauben (denn niemand kann es wissen): „Nein.“ Dies kann nur die Folge eines hochgeistigen Planes sein, dessen Planer mit dem Anfang zugleich das Ende bedachte, in dieser bipolaren Welt und über sie hinaus.

Dies steht in konträrem Widerspruch zur gängigen These der modernen Wissenschaft, dass die Evolution des Bewusstseins aus der Evolution der Materie entstehen würde (von unten nach oben), sondern halten vielmehr dafür, dass zunächst der Geist da war, der alles sinnvoll erdachte, bevor Er Seinen Plan auch in der seelischen und körperlichen Wirklichkeit erprobte. Dies ist ein erster elementarer Unterschied in der Betrachtung der Wirklichkeit des Seins zwischen der populärwissenschaftlichen Betrachtung der Welt und der „Universellen Harmonik“, zu deren Philosoph des 21. Jahrhunderts ich mich Ihnen hiermit in aller Bescheidenheit vorstelle, weil ich weiß, dass nicht ich es bin, der diese Weisheit hervorbringt,  sondern der Geist selber, dem alle Inspirationen des Geistes zu danken sind. Ohne Ihn gäbe es keine geistbegabte Menschheit, keine irdische Welt oder ein Leben auf ihr.

Somit treten wir hiermit vollbewusst in einen Widersprüch zur gängigen Welterklärung, eines materiellen Ursprungs der Welt und postulieren stattdessen einen geistigen Anfang allen Seins, der wie die Vision des Architekten vom fertigen Haus vom Geist selber in höchstweiser Voraussicht für deren Bewohner geplant ist. Die Universelle Harmonik ist die Lehre vom Maß, wie das Eine mit Allem zusammenhängt und möchte den zukunftigen Generationen den Weg in eine Zukunft weisen, in der der Mensch mit sich selbst EINS sein wird.

Was also sind dies für Rhythmen und Harmonien, die das Wesen des Menschen ausmachen – in seiner körperlichen, seelischen und geistigen Identität? Fangen wir vorne an:

 

     Bei ihrer Geschwindigkeit von 30 km pro Sekunde (= 108000 km/h), während sie sich gleichzeitig in 24 Stunden einmal um ihre eigene Achse dreht, braucht die Erde für eine Umrundung der Sonne ein Erd-Sonnenjahr.Verglichen mit der Lichtgeschwindigkeit von etwa 1 milliarde Kilometer pro Stunde (entdeckt von Ole Rømer, 1676), sind die Rhythmen der Erde sehr beschaulich.Das Sonnenlicht legt die Entfernung von der 150 Millionen Kilometer entfernten Sonne zur Erde in 8,5 Minuten zurück.Die Sonnenstrahlung ist der maßgeblichste Klimafaktor der Erde. Die rhythmisch pulsierenden Schwankungen der Sonnenwinde und Protuberanzen haben als veränderliche Energiestrahlung allezeit die größten erdklimatischen Auswirkungen, die in Kälte- oder Wärmeperioden allem Leben auf der Erde spürbar werden. Doch der Mensch auf der Erde der Gegenwart hat zum Versuch angesetzt, der Sonne (in der Beeinflussung des Klimas) den Rang abzulaufen.Jahreszeitliche Veränderungen, wie das Gefrieren und das Abschmelzen der polaren Eiskappen, beeinflussen die Erdrotation, wodurch die Dauer des Tages in jedem Jahr um etwa Eintausendstel einer Sekunde schwankt. Der jahrzehntelange Streit unter Klimaforschern und Meteorologen, ob die jetzige dramatische Klimaerwärmung vom Menschen selbst oder von der erhöhten Aktivität der Sonnenstrahlung kommt, ist inzwischen durch die elementare Überzeugungskraft der Naturgewalten entschieden. Doch die Verdrängungsmechanismen scheinen zu gut zu funktionieren und die kurzfristigen Wirtschaftsinteressen zu mächtig zu sein, weil der Mensch sich immer noch kaum besinnt.

Fossile Funde lassen Geologen annehmen, dass der Tag vor 600 Millionen Jahre weniger als 20 Stunden gedauert habe, denn in einer Allmählichkeit, die in Zeiträumen von Jahrmillionen zählt, wird der Tag durch eine Verlangsamung der Erdumdrehung länger. So weisen zum Beispiel Kalkstein-Formationen mit versteinerten Mustern der Gezeiten darauf hin, dass die Erde zur Zeit der Dinosaurier wesentlich schneller als heute rotierte. Damals mag eine Woche, die heute 168 Stunden dauert, nur etwa 144 Stunden gezählt haben. (Auch insofern sind die geowissenschaftlichen Zeitdaten relative Spekulation).

Durch die Schwerkraft des Mondes bremsten die Reibungsflächen von Ebbe und Flut die Erdumdrehung um ihre eigene Achse auf die heutige Dauer eines Tages, die im Durchschnitt alle hundert Jahre um einige Millisekunden länger wird. Der Mond, als Korrelativ der stabilen Erdrotation um ihre geneigte Achse (wodurch unter anderem allzu große Klimaschwankungen verhindert werden), entfernt sich jedes Jahr um einige Zentimeter von der Erde. Dies wird im Laufe der nächsten Jahrmillionen nicht ohne allergrößte Auswirkungen auf das fein austarierte Rotationsverhalten der Erde bleiben – und damit auf das ganze Planetensystem unserer Sonne, diesem kosmischen Mobile, in dem jeder Weltkörper zu allen anderen in engster, ausbalancierten Beziehung steht. Theorien und Modelle von Veränderlichkeiten des Gravitationsfeldes der Erde und damit verbundene Änderungen der Schwerkraftverhältnisse legen nahe, dass der Mensch keinesfalls in einer fixen, stabilen und immer gleich bleibenden Zeit- und Raumwelt lebt, sondern in einem, in vielfacher Wechselseitigkeit befindlichen System, in dem alles im Fluss und in Bewegung ist. Ganz so, wie der Organismus des Menschen in der Wechselbeziehung der Organe ständigen Schwankungen unterworfen ist. Denn die Ordnung des Universum korrespondiert ebenso mit der Natur der Welt – wie mit der organistischen Ordnung des biologischen Körpers – und der Seele und dem Geist des Menschen. Dieses Bewusstsein der Harmonik als „Einklang des Vielklangs“ ging der Menschheit mit dem Verlust des einstigen ganzheitlichen Weltbildes verloren. Seine Wiedererlangung ist das Ziel der geistigen Evolution des menschlichen Individuums und der Weg dorthin der Gegenstand der Weisheitslehren und Religionen aller Zeiten geistmenschlicher Erinnerung.      Die frühesten astronomischen Aufzeichnungen sind von den alten Zivilisationen Mesopotamiens und Ägyptens, sowie den Indern und Chinesen überliefert. Aber auch den Kelten und Germanen waren – wie allen geschichtlichen Kulturen – die kosmischen Kenntnisse als Urbilder eingeschrieben (die C.G. Jung „archetypisch“ nennt). Im Gegensatz zu diesen ursprünglicheren Menschheitskulturen, waren sich die Menschen damals dieser kosmischen Zusammenhänge im allgemeinen bewusster, als sie es sich heute sind. Zahlreiche Zeugnisse vom kosmischen Wissen der frühen Menschen verblüffen die moderne Wissenschaft bis auf den heutigen Tag.Die Erkenntnisse des zyklischen Zeitverlaufs bezogen sich nicht nur auf die wiederkehrenden Rhythmen der Jahreszeiten und die Bewegungen von Sonne und Mond, sondern auch auf die Planetenläufe (z.B. das Venusjahr der Maya) und Fixsterne (z.B. die Ausrichtung auf den Stern Sirius der Ägypter).Die vielfältigen Beziehungen zwischen ägyptischer und südamerikanischer Astronomie etwa – bis hin zur gemeinsamen Ausrichtung von Pyramiden auf globalen Erdachsen – machen deutlich, dass entweder das Wissen um die Beziehung von Universum und Mensch auf einen gemeinsamen Ursprung zurückgeht, oder unter den alten Kulturen ein reger Austausch stattgefunden haben muss.C.G. Jung beschrieb diese gleiche Quelle der Erkenntnis aller Menschen als „archaische Urbilder“ als allen Menschen als  innewohnender Wesensteil und „kollektives Unbewusstes“ zueigen ist. Es sind so machtvolle Symbole wie die Sonne oder der Mond am Himmel, die der menschlichen Seele als Geistessymbole von Schatten und Licht auch im inneren Horizont eingeschrieben sind. Deshalb verwundert zum Beispiel auch die weltweite Verbreitung des zwölfteiligen Tierkreises, als menschheitsgeschichtliche Offenbarung heutzutage weitgehend vergessener Sternenweisheit nicht. Er war Indern, Mesopotamiern, und Chinesen ebenso bekannt wie den Kelten oder den amerikanischen Indianern, denn er ist als eine harmonikale Grundstruktur des menschlichen Wesens nicht nur mit den Kalendern der Kulturen verbunden, sondern auch mit einem intuitivem Verstehen des natürlichen Kreislaufs vom Werden und Vergehen – und wieder von neuem Auferstehen.Der Beginn der Geschichte des geistigen Menschen war, (man unterscheide zwischen den `Vor-Adamiten´ – die nach evolutionsbiologischer Erkenntnis bereits millionen Jahre zuvor   noch mehr Tiere als Menschen gewesen sein sollen – und dem `geistbegabten Menschen´), als er mit der Einzeugung des göttlichen `Geistfunkens´ in seine Seele und durch die Begabung mit Sprache und Sternenweisheit zu einer Wachheit des Bewusstseins gelangte, die heute weitgehend ins Vergessen geriet. Während sich in den millionen Jahren vorher kaum mehr als Höhlenzeichnungen (wenn auch von hervorragender künstlerischer Qualität) nachweisen lassen, bezeugen auf einmal die großartigen kulturellen Leistungen einer Hochkultur nach der anderen den offensichtlichen Bewusstseinssprung durch diese Geistbegabung.

Wann genau das gewesen sein mag, darüber streiten die Gelehrten mit den Gläubigen der verschiedenen Religionen. Während die Hindus in hunderttausenden Jahren rechnen, nahm diese Kulturentwicklung etwa nach jüdischer, christlicher und moslemischer Überlieferung mit `Adam und Eva´ erst vor 5770 Jahren (bis 2010 n.Chr.) ihren Anfang. Wie auch immer: erdgeschichtlich gesehen handelt es sich jedenfalls nur um die Dauer eines Augenaufschlags – und „Tausend Jahre sind vor Gott wie ein Tag“. (Ps 90,4; 2 Petr 3,8)

Die Frage nach dem Ursprung der Menschheit ist im Zusammenhang mit dem Thema der Harmonik insofern bedeutsam, als darzulegen ist, dass im Gegensatz zu der weit verbreiteten Ansicht, die heutige Menschheit sei den früheren Kulturen weit überlegen, tatsächlich die ursprünglichen Menschheitskulturen vielmehr vom wirklichen Sein des Menschen und seiner Beziehung zum All und zu Gott wussten, als man sich heute noch vorstellen kann. Denn, so lautet die Hypothese, die Menschheit befand sich in der Zeit vor der „Großen Zerstreuung“, die im Bild der „Babylonischen Sprachverwirrung“ überliefert ist, in einer Klarheit geistiger Schau, die innerlich und ganzheitlich war. Dem gegenüber ist die Weltsicht des modernen Menschen heute im allgemeinen veräußerlicht, materialistisch und bruchstückhaft. In jener geistgeschichtlichen Frühzeit des Menschen waren Sprache, Mathematik, Musik, Astronomie, Architektur und Religion eins.

Wahrhaft erstaunliche Bauwerke, wie die Pyramiden der Ägypter oder der südamerikanischen Indianer, die seit Jahrtausenden überdauern, (während die modernen Betonbauten kaum hundert Jahre lang halten) zeugen von mathematisch-geometrischen Kenntnissen und technischen Fertigkeiten, ohne deren Grundlage unsere neuzeitliche Wissenschaft nicht denkbar wäre. Die Observatorien der Sumerer, Babylonier, Kelten (Stonehenge…), Germanen (Externsteine…), der Maya und anderer Frühkulturen waren als präzise Kalender nach den Sternen ausgerichtet. Die Kenntnisse über die kosmischen Rhythmen und deren Entsprechungen im Menschen waren umfassend – bis beim „Geistigen Turmbau“ zu Babel – als der menschliche Verstand sich überhob und das Ganzheitliche Weltbild in Stücke brach, als die ursprüngliche Gotteslehre in Babylon zum Götzentum verkam.

Als eine der Folgen der babylonischen Sprachverwirrung sprachen die Menschen fortan nicht mehr dieselbe Sprache. Und seitdem erlebt der Mensch sich als getrennt von seinen Mitmenschen und seiner Umwelt, mit der er vorher EINS war. Nach der Einheit des Menschen mit Gott, die schon Adam und Eva im Paradies verloren hatten, war nun auch die Eindeutigkeit der Sprache dahin – und fortan hatten die Worte einen doppeldeutigen, bipolaren Sinn. Warum? Was war geschehen? Das Ego des Menschen hatte sich selber zum Gott erhoben.

Natürlich sind auch Adam und Eva, als die Archetypen des Stammvaters und der Stammmutter, jedem Menschen als Urbilder der Seele eingeschrieben. Nicht nur das genetische Erbgut ist zu 99 Prozent bei allen Menschen identisch, auch ihre seelisch-geistigen Urbilder sind es. Zum Beispiel jener mystische „Baum der Erkenntnis“ oder das „Baum des Lebens“, der ebenfalls in allen Kulturen seit Menschengedenken als Archetypus des „Weltenbaumes“ bekannt ist. Bei den alten Germanen hieß er „Yggdrasil“; die Maya nannten ihn „Yaxchebaum“; es ist „Sykomore“ der alten Ägypter und der „Bodhibaum“ der Buddhisten. Diese archetypischen Urbilder (C.G.Jung) prägen die Kulturen der Menschheit seit Anbeginn.

Zur Regierungszeit Nimrods und Ischtars wurden in Babylon die archetypischen Sternbilder am Himmel (alle Kulturen, ob in Ägypten, bei den Indios in Amerika, oder den Babyloniern, Kelten und Germanen, Griechen und Römern: der 12-geteilte Zodiak oder die Symbolik der Sonne, des Mondes und der Planeten, hatten alle Menschheitskulturen verinnerlicht, wenn auch nur als Relikte des einstigen ganzheitlichen Wissens, das die Menschheit bei der Menschwerdung durch die Gabe des Geistes überkam. Dies war damals, als das millionenlange Ergebnis fortwährender biologischer Entwicklung, durch diese Geistesgabe vom Tier zum Mensch wurde.

Doch auf dem Wege der frühen Völkerwanderungen schlich sich in Babylon der Irrtum in die einstige Sternenweisheit ein. Dort, in Babel, wo die Menschheit auch die einst gemeinsame Sprache verlor, wurde der bis dahin allen sichtbar erkenntliche EINE Weg zur Vervollkommnung der Seele in der Einswerdung mit dem göttlichen Geist, umgedeutet. Nun sah man die Sternbilder nicht mehr als Verheißung der Auferstehung zur Ewigkeit und der Errettung aus dem Zustand des Todes an, der durch Adam und Eva in die Welt gekommen war, sondern machte sie zu einem Uhrwerk der vergänglichen Zeit. Hatte bis dahin die natürliche Sonne als Sinnbild für die geistige Sonne gegolten und die Planeten als Symbole für Wirkkräfte des EINEN Gottes, wurden die Weltkörper in der babylonischen Astrologie zu magischen Zeichen und selber zu Gottheiten erhoben.

In der wachsenden Unkenntnis späterer Zivilisationen zerannen die einstigen Symbole des inneren seelischen Spiegels des Menschen zu einem bloßen Orakel – und der Spiegel zersplitterte in tausendfache Deutungsmöglichkeit. Bis auf den heutigen Tag verkam die einstige Gottesoffenbarung ganzheitlicher Sternenweisheit schließlich soweit, dass sich im Bewusstsein der meisten modernen Menschen die Sterne am Firmament – zwar irgendwie und auf unerklärliche Weise in geordneter zeitlicher Abfolge – nur noch nach vermuteten physikalischen Gesetzen eines unbegreiflichen Zufalls bewegen.

     Gerade die Musik wird in der Harmonik zum Fenster der holistischen Wissenschaft, die, im Einklang mit den jahrtausendealten Überlieferungen der Kulturen und im Licht neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse, eine Weltwirklichkeit von höchster gesellschaftlicher Relevanz aufzeigt. Dies hebt die Musik aus ihrer Degradierung zu bloßer Unterhaltung und gibt ihr den eminenten Stellenwert zurück, den sie – völlig zu Recht – in früheren Jahrtausenden der Menschheits-geschichte auch als seelisch-geistiges und philosophisches Bezugssystem hatte.Nun ist die Musik eine ganz besondere Form der geordneten Schwingung, die auf das harmonikale Schwingungswesen Mensch substanziell wirkt.Rhythmus ist eine grundlegende Funktion biologischer Systeme. Jeder Organismus ist ein biologisches System. („Organ“ – hier im Sinne von griechisch: „organon“ = „Klangwerkzeug“ oder auch „Stimme“).Alle organistischen Systeme sind durch die „Matrix des Lebens“ mit ihren spezifischen Rhythmen in Wechselwirkung verbunden. Das heißt: Jedes biologische System ist Teil des EINEN großen Systems, in dem sich alle Systeme gegenseitig überlagern und interaktiv beeinflussen. Jedes – sei es das kleinste oder größte Klangwerkzeug, die lauteste oder leiseste Stimme im kosmischen Orchester: Innerhalb der Schwingungsscala durchdringen sich ihre Frequenzen im elektromagnetischen Wellenmeer des Universums.
     Was die ganzheitliche Harmonik als universelle Wissenschaft und kosmisches Welterklärungssystem mit einem „Glasperlen-spiel“ zu tun hat, beschreibt Hermann Hesse auf anschauliche Weise in seinem gleichnamigen Werk, für das er 1946 den Literatur-Nobelpreis erhielt.“Ich begriff plötzlich“, schreibt Hesse, „dass in der Sprache oder doch mindestens im Geist des Glasperlenspiels tatsächlich alles bedeutend sei, dass jedes Symbol und jede Kombination von Symbolen nicht hierhin oder dorthin, nicht zu einzelnen Beispielen, Experimenten und Beweisen führte, sondern ins Zentrum, ins Geheimnis und Innerste der Welt, in das Urwissen. Jeder Übergang von Dur zu Moll in einer Sonate, jede Wandlung eines Mythos oder eines Kultes, jede klassische, künstliche Formulierung sei, so erkannte ich im Blitz jenes Augenblicks, bei echter meditativer Betrachtung nichts anderes als ein unmittelbarer Weg ins Innere des Weltgeheimnisses, wo im Hin und Wider zwischen Ein- und Ausatmen, zwischen Himmel und Erde, zwischen Yin und Yang sich ewig das Heilige vollzieht. (Hermann Hesse, „Glasperlenspiel“)Spricht Hesse hier etwa über die hypothetische „Weltformel“, von der die theoretische Physik hofft, sie vielleicht irgendwann zu finden, um mit ihr alle Phänomene des Seins zu erklären?„Wer das Geheimnis der Töne kennt, kennt das Mysterium des ganzen Weltalls.“, sagt der indische Musiker und Sufi-Meister Hazrat Inayat Khan. Damit drückt er aus, was die Jahrtausende alte indische Kultur „Nada Brahma“ nennt. Joachim Ernst Behrendt übersetzte dieses Wort 1983 in seinem Werk gleichen Namens, das vielen erstmals eine Idee von den Zusammenhängen der Dinge zwischen Himmel und Erde gab, die über die bloß mechanistische Weltsicht des 20.Jahrhundert hinauswies: „Die Welt ist Klang“. Diese Aussage, wenn man sie nicht als „esoterische Spinnerei“ abtat, hielt man in Wissenschaftskreisen bestenfalls für eine reduktionistische Verkürzung und grobe Vereinfachung eines Teiles der komplexen physikalischen Wirklichkeit. Dennoch weckte sie bei manchen eine Ahnung von den harmonikalen Gesetzmäßigkeiten des großen kosmischen Weltgeschehens.„Die Welt ist Klang“, übersetzte J.E. Behrendt das Sanskritwort `Nada Brahma´. Genauer wäre die Übersetzung: `Gott ist Klang´, denn tatsächlich meint „Nada Brahma“ mehr als nur den Klang die Welt – denn „Brahman“ ist der Name des vedischen Schöpfergottes. „Gott ist Klang“. Dies besagt, dass die Energie, die das gesamte Universum erschuf und erhält, Klang (= Schwingung) ist. So, wie die altindische, berichtet auch die althebräische Überlieferung von der Welterschaffung durch Schwingung. Beide also – und viele andere Menschheitskulturen ebenso – weisen auf die Schwingungswirklichkeit des Schöpfungsprozesses hin. So zeugt zum Beispiel auch die Tora der Juden, die zugleich Bestandteil des Alten Testamentes der Christen ist, von einer gleichen Schwingungsmacht des jüdisch-christlichen Schöpfer-gottes wie die des Brahman der alten Inder: Sein Wort – „Es werde Licht!“ – ist zugleich vollbrachtes Werk. Auch der Beginn des Johannes-Evangeliums bekundet: „Am Anfang war das Wort.“ Weil nun sowohl das Licht als auch der Schall (des gesprochenen göttlichen Wortes) elektromagnetische Schwingungen sind, mag es wohl hier wie dort stimmen, wenn Gott als der Ursprung aller Schwingung bezeichnet wird.

Und wirklich, die Entdeckung der „Matrix des Lebens“ wird zeigen, dass tatsächlich alles im All, sei es sicht- und hörbar oder unsicht- und unhörbar, Schwingung ist. Ob die Landschaften der Hügel und Täler der materiellen Welt, die aus zahllosen Atomen besteht, in denen die Neutronen um ihre Protonenkerne kreisen, oder das Wasser, das im Dampf und Nebel aufsteigt, um wieder zur Erde herab zu regnen und in Bächen und Flüssen zurück ins Meer fließt: Alles ist Schwingung. Seien es Licht-, Elektrizität-, Radio-, Fernseh-, Computer- Strahlen, Wellen oder Frequenzen, oder die verschiedenen Bewusstseinszustände des Menschen – Wachbewusstsein, Alphazustand, Traum, Tiefschlafphase: Alles Schwingung, deren Frequenz in Hz zu messen ist. Und ebenso die geistige Welt, obschon sie unseren beschränkten Augen und Ohren unsicht- und unhörbar bleibt: energetische Schwingung in ihren vielen Frequenzbereichen. Die „Matrix des Lebens“ wird beweisen: Es ist EINE Energie, die sich in allem Schwingen auf unterschiedliche Weise kund tut.

Wenn dem so ist, was nachzuweisen sein wird, dann hatten die alten Inder und Hebräer Recht. Wie immer man Ihn nennt (und der eine Gott hat viele Namen): Er ist der Ursprung aller Schwingung – sei es in Wort, Klang oder Form – wirksam in allen spezifischen Frequenzen und auf allen Wellenlängen. Die alten Inder, Hebräer und Christen wussten – wahrscheinlich mehr als heute gemeinhin üblich – von dieser höheren Schwingungswirklichkeit, in der ein Schöpfer allen Seins nicht nur in allem Seh- und Hörbarem, sondern auch in allem Unsicht- und Unhörbarem wirksam sei.

Die verschiedenen Weltanschauungen verbindet die Ansicht, dass es tatsächlich eine, den Sinnen des Menschen zumeist unverständlich bleibende höhere geistige Wirklichkeit gibt, die in jedem Augenblick und fortwährend das Universum nach göttlich harmonikalem Plan neu erdenkt.

Dieses „Nada“ der Brahmanen und das „Es werde!“ der Juden, wie der Glaube der Christen an ein uranfängliches Wort, bezeichnet das Eine, das durch die unzähligen sich über- und unterlagernden Wellenlängen, die sich gegenseitig beeinflussen und durchdringen, in Allem wirkt. Dieser göttliche Klang der Welt schwingt in jedem Sonnenstrahl, in jeder Farbe, jedem Klang und jedem Staubkorn im All – und offenbart sich dem Menschen insbesondere in den harmonikalen Gesetzen der Mathematik und Musik. Alles also ist Schwingung des einen „Großen Geistes“, wenn auch jede Religion, Kultur und Weltanschauung Ihn anders benennt. So können letztlich auch die modernen Wissenschaften mit all ihren natur- und geisteswissenschaftlichen Fakultäten und ihren aktuellsten Forschungsergebnissen der Astrophysik, Biogenetik, Hirnforschung und Philosophie diese Gesetze der Mathematik und Musik nur bestätigen. Somit drängt sich – nicht zuletzt in Anbetracht der klimatischen und ethischen Verwirrungen der Moderne die Frage auf, ob nicht das, was uns als Weisheit der ältesten Menschheitskulturen überliefert ist, auf überraschende Weise wahr ist. Es sollte nicht wundern, wenn das, was man in Folge der so genannten „Aufklärung“ für schwärmerische Übertreibung religiösen Wahns hielt, sich noch als Schlüssel zu tieferem Verständnis der Welt und des menschlichen Wesens erweisen wird. Erstaunt wird man feststellen, dass bereits die alten Inder und Hebräer damals die „Weltformel“ gefunden hatten, nach der die moderne Wissenschaft heute so intensiv sucht.

Wie schrieb Hesse doch gleich? „Das Glasperlenspiel ist also ein Spiel mit sämtlichen Inhalten und Werten unserer Kultur, es spielt mit ihnen, wie etwa in den Blütezeiten der Künste ein Maler mit den Farben seiner Palette gespielt haben mag.“ (Hermann Hesse, Glasperlenspiel) … oder ein Musiker mit den Tönen seines Instruments, möchte man hinzufügen.

Es wird sich zeigen, wie viel nicht nur die altindische, jüdische und christliche Tradition, sondern auch die anderen frühen Kulturen der Menschheit – und die modernen Wissenschaften – von der „Matrix des Lebens“ wussten, die sich hier in Erinnerung bringt. Die Wurzeln, sowohl des Morgen- wie des Abendlandes, gründen in diesem Heute weitgehend vergessenen Wissen von der höheren harmonikalen Wirklichkeit. An der griechischen Wiege der europäischen Kultur zeugen Pythagoras und Platon als letzte Überbringer einer nur noch relikthaften Erinnerung an das einstige ganzheitliche Weltbild, von einem, dem geistigen Menschen einstmals selbstverständlichen Wissen, das Antwort gab auf alle existentiellen Fragen des Seins.

Hesse schreibt über das `Glasperlenspiel´, dessen Titel schon darauf hinweist, dass der Mensch zur Zeit in einem Stadium sein mag, das ihn mit echten Perlen wie mit Glasperlen spielen lässt, weil er ihren wahren Wert nicht erkennt: „Diese Regeln, die Zeichensprache und Grammatik des Spieles, stellen eine Art hoch entwickelter Geheimsprache dar, an welcher mehrere Wissenschaften und Künste, namentlich aber die Mathematik und die Musik teilhaben und welche die Inhalte und Ergebnisse nahezu aller Wissenschaften auszudrücken und zueinander in Beziehung zu setzen imstande ist.“ (Hermann Hesse)

Um nicht weniger soll es hier gehen, als um die Regeln dieses Spiels des Lebens und um jene Formel, die geeignet ist, alle separierten Wissenschaftsgebiete in grandioser Schau der Wirklichkeit zu vereinen. Denn einzig die Rückfindung zu jener verlorenen Ganzheitlichkeit könnte die Menschheit vielleicht noch aus ihrer systemisch bedingten Gebundenheit eines blindwütenden Materialismus befreien, der die Erde und das natürliche Leben auf ihr akut bedroht.

Ein vermessen hohes Ziel für ein Buch über die Geschichte der Mathematik und Musik? Vielleicht. Jedenfalls ist die Menschheit, die heute in gewaltiger Weise vor die Entscheidung über ihren zukünftigen Weg gestellt ist, im Besitz allen erforderlichen Wissens, das sie zur Lösung ihrer selbst heraufbeschworenen Probleme befähigt. Wenn sie dies nur wirklich wollte. Doch zu mächtig scheinen die egoistischen Interessen zu sein, die (wenn auch nur kurzfristig) von den falschen Weltbildern und gezielt gestreuten Irrtümern profitieren. So ist die Hoffnung, dass der Mensch entgegen seiner Trägheit und der Macht des Weltwirtschaftssystems – global tatsächlich die erforderlichen Kurskorrekturen bewirken wird, eher gering.

Immerhin kann diese Beschreibung der „Matrix des Lebens“ dazu beitragen, dass wenigstens der Eine oder die Andere in den lauter werdenden Dissonanzen der Welt zum Einklang mit sich selbst findet. Denn darum soll es hier gehen: um die Erinnerung an das weitgehend vergessene Urwissen und um die Rückbesinnung auf das geistige Wesen des Menschen, dessen Ursprung und Heimat nicht von dieser Welt ist.

Was dies alles mit Musik und Mathematik zu tun hat? Viel. Dieses „Buch der Schwingungen“ wird zeigen, dass der Mensch selbst ein „Schwingungswesen“ ist, dessen Geist sich – so wie der Körper mit flüssigen und festen Stoffen – mit feinstofflicher Schwingung nährt.      Die Zeit wird bestimmt von den Rhythmen, in denen die Erde schwingt. Im kosmischen Uhrwerk des Sonnensystems erzeugt die Drehung der Erde um sich selbst herum Tag und Nacht.Die Dauer ihrer Umkreisung der Sonne in 365,2425 Tagen teilt das Jahr in die 12 Monate, die als Wandel der Jahreszeiten auf der nördlichen und südlichen Erdhalbkugel sehr unterschiedlich wahrgenommen werden.Als dritte Rotation der Erde dreht sie sich innerhalb von 25.750 Jahren um ihre geneigte Achse. Dieser Zeitrhythmus wird „Zyklus der Präzession“ oder auch „Platonisches Jahr“ genannt. Diese Polwanderung der „Präzession“ bewirkt eine rückläufige Bewegung des Frühlingspunktes im Tierkreis der Ekliptik. Die „Wanderung“ der Erdachse durch eins der 12 Zeichen (= 30o) entspricht einem Zeitalter und dauert etwa 2150 Jahre.Für die heutige Zeit, am Beginn des „Wassermann-Zeitalters“ fürchten und hoffen manche, wie immer am Übergang von einem Zeitalter in ein anderes, dass auf der Erde umwälzende Ereignisse stattfinden werden. Glauben die einen an das nahende Ende der Welt, wie man sie kennt, erwarten andere die Erfüllung des Ideals, dass es dem Menschen nun endlich gelingen wird, durch Erkenntnis Weisheit zu erlangen. „Aquarius – let the sunshine in“ (The 5thDimension).Tatsächlich scheint es für die Menschheit nun dringend an der Zeit, weise zu werden, um beispielsweise den herauf beschworenen ökologischen Problemen des Klimawandels begegnen zu können. Dürfen wir hoffen, dass die, durch menschliche Unwissenheit, Lieblosigkeit und Habgier ins Torkeln geratene Erde, wieder in die Bahn kommt? Sicher nur, wenn der Mensch sich zu einem geistigen Bewusstsein aufschwingt. Andernfalls es tatsächlich leicht möglich sein könnte, dass er sich selbst – und mit sich alles natürliche Leben auf diesem wunderbaren Planeten  zerstört. Nur die Erkenntnis der höheren geistigen Wirklichkeit kann den Menschen befähigen, das ihn beherrschende „Materialistische Weltsystem“ zu überwinden. Dürfen wir erwarten, dass der Mensch endlich einsichtig und weise wird? Zu viele Beispiele der Geschichte trüben diese Hoffnung. Eher zeichnet sich ab, dass er wie Goethes „Zauberlehrling“ da stehen wird, der den Zauber, den er rief, nicht beherrschen kann.

Doch wie auch immer: neben dem Schicksal dieser Globe Erde, über das die Menschheit gerade jetzt entscheidet (wenn sie nicht schon entschieden hat), hat jeder Einzelne für sich selber zu wählen. Was auch in Zukunft mit diesem Planeten geschieht, es berührt – über die diesirdischen Grenzen des Todes hinaus – nicht unsere geistige Existenz. Und so können wir getrost die Sorge um die Welt dem „Großen Geist“ überlassen, dessen Schwingung oder Wort das Weltall wie auch uns – als Klang erschuf.

Letztlich wird es der Entscheidung jedes Einzelnen überlassen bleiben, ob er das „Spiel der Welt“ spielen will, dessen Ziel es immer ist, die Anderen zu schlagen und zu besiegen, oder das andere: das „Spiel der Musik“. Hierbei geht es darum, harmonisch miteinander – und im Einklang mit jenem göttlichen Klang zu schwingen, der alle Frequenzen der „Matrix des Lebens“ durchdringt. Denn beim gemeinsamen Musizieren tauchen wir tiefer in die Schwingungen des göttlichen Klanges ein, und werden – mit diesem resonierend – selber Klang.

„Oh Du, atmendes Leben in allem,

Ursprung des schimmernden Klanges.

Du scheinst in uns und um uns,

selbst die Dunkelheit leuchtet,

wenn wir uns erinnern.“

(`Abwûn d’bwaschmâja´, das aramäische `Vater Unser´)

     In einer Zeit also, in der es dringlicher denn je in der Menschheitsgeschichte ist, einen Standpunkt zu gewinnen, um den Herausforderungen des beginnenden  Wassermann-Zeitalters gewachsen zu sein, macht sich dieses Buch auf, den wahren Wert der „Glasperlen“ zu ergründen.“Es war die Tat eines einzelnen, die nun das Glasperlenspiel beinahe mit einem einzigen Schritt zum Bewusstsein seiner Möglichkeiten und damit an die Schwelle der universalen Ausbildungsfähigkeit brachte, und wieder war es die Verbindung mit der Musik, welche dem Spiel diesen Fortschritt brachte. Ein Schweizer Musikgelehrter, zugleich fanatischer Liebhaber der Mathematik, gab dem Spiel eine neue Wendung und damit die Möglichkeit zur höchsten Entfaltung. (…) Er erfand für das Glasperlenspiel Grundsätze einer neuen Sprache, nämlich einer Zeichen- und Formelsprache, an welcher die Mathematik und die Musik gleichen Anteil hatten, in welcher es möglich wurde, astronomische und musikalische Formeln zu verbinden, Mathematik und Musik gleichsam auf einen Nenner zu bringen. Wenn auch die Entwicklung damit keineswegs abgeschlossen war, den Grund zu allem Späteren in der Geschichte unseres teuren Spiels hat damals der Unbekannte gelegt“(„Das Glasperlenspiel“, Hermann Hesse)

      Ein globaler Dialog der Menschheit über ihren weiteren Weg erfordert die Rückbesinnung auf ihre geistigen Wurzeln, die in dem einstigen „Ganzheitlichen Weltbild“ gründen, das heute bis zur Unkenntlichkeit in die zahllosen Fachrichtungen der separierten Natur- und Geistes-Wissenschaften atomisiert ist. Dem Faden dieser in Vergessenheit geratenen Ganzheitlichkeit folgend, werden wir uns schließlich daran erinnern, was der frühen Menschheit – vom göttlichen Geist einst selbst gelehrt – noch hell und selbstverständlich war. Das vergessene Geistwissen selber wird sich hier in Erinnerung bringen, und uns in der „Matrix des Lebens“ nicht nur Wunderbares schauen lassen, sondern auch den Beweis für die Realität einer höheren Wirklichkeit.Dieses mit bloß äußerlichem Verstand kaum zu erfassende Geistwissen kam nicht erst heute abhanden. Noch im „Stier-Zeitalter“ (von 4480 bis 2320 vor unserer Zeitrechnung) war es präsent – bis man in Babylon jenes Bauwerk zu bauen trachtete – das als „Turm zu Babel“ zum Symbol der Trübung der übersinnlichen Wahrnehmung des menschlichen Geistes wurde.Schon die alten Griechen überkam, was im „Goldenen Zeitalter“ des Löwen (11000 bis 8800 v.Chr.) noch strahlendstes Selbstverständnis des Geist- und Schwingungswesens Mensch war – nur noch als blumige Mythologie und blasse Ahnung von der vergessenen höheren Wirklichkeit.So sehr hat sich der moderne Mensch im Laufe der Jahrtausende sich selbst entfremdet, dass dieses göttliche Geistwesen sich inzwischen nur noch für ein Produkt neurologischer Prozesse seines (körperlichen) Gehirns hält – oder für einen „zufällig“ entstandenen Nachkommen der Blaualge (siehe Evolutionstheorie). Wie soll der Mensch mit solchem Verständnis von sich selbst, so stellt sich die dringliche Frage, Achtung gegenüber dem Wunder der Natur – und den nötigen Respekt vor den Menschen anderer Kulturen aufbringen? Vielleicht dass der Mensch, der diesen Planeten bewohnt, endlich weise wird, wenn er sich selber als das erkennt, was er ist – anstatt das, wofür er sich hält.      Deshalb ist es das Ziel dieses Buches, das einstmals „Ganzheitliche Weltbild“ zu erinnern, von dem in frühen Zeitaltern die Menschheit klar wusste, als sie noch „mit einer Zunge“ in der allen gemeinsamen „Ursprache“ sprach.So wie sich die inzwischen so zahlreich gewordenen Sprachen des menschheitsgeschichtlichen Sprachenbaums auf die gemeinsamen Wurzeln dieser einstigen Ursprache zurückführen lassen (siehe das Buch des Autors: „Die Reise zum Anbeginn“), soll hier der Versuch unternommen werden, die – in den einzelnen Kulturen als Bruchstücke erhaltene Erinnerung an die einstige ganzheitliche Wissenschaft – wie Puzzleteile eines Bildes zusammen zu fügen.Das vergessene Ganzheitliche Weltbild ist, ebenso wie die verlorene Ursprache, mit der einstigen geistigen Schau des Menschen von den „Harmonien der Sphären“ verbunden. Diese Sphärenharmonie ist etwas, das wir als Synonym von etwas benennen, das wir nicht kennen, weil die Hörfähigkeit unserer Ohren nicht soweit reicht, von dem wir aber wissen, dass es existiert. Es gibt kaum eine alte Kultur, die nicht vom Weltenklang oder von der Sphärenharmonie wusste.

     Nicht erst von dem griechischen Philosophen Pythagoras (um 500 v.Chr.) stammen die Überlieferungen von einer kosmischen Klangordnung, die aller menschlichen Musik zugrunde liegen solle. Spuren des Wissens um diese „Sphärenharmonie“ finden sich in allen alten Kulturen der Geschichte und führen bis ins vedische Indien vor 6000 Jahren und zum Beginn der Blütezeit Urägyptens.

 

Im antiken Griechenland schreibt Platon am Ende des 13. Buches der Gesetze: „Jede Figur und Aneinanderreihung von Zahlen und Zusammenfügung der Gestirne – und jenes Eine als das Analoge für alles sich Darbietende – müssen demjenigen hervorleuchtend klar werden, der in rechter Weise forscht.“Das Zusammensetzen der Bruchstücke der einstigen ganzheitlichen Lehre von den Harmonien der Sphären, die bewahrt sind in den rhythmischen und tonalen Eigenarten der Kulturen, ist nicht nur Aufgabe des Wissenschaftszweiges der Musiktheorie, sondern berührt ebenso die mathematischen, physikalischen, medizinischen und philosophischen Disziplinen des menschlichen Wissens – wie eigentlich alle Bereiche des Seins. Die Rückerinnerung an diese Prinzipien ist Voraussetzung für das Selbstverständnis des Schwingungswesen Mensch als Bindeglied zwischen Natur und Kosmos. Die Erkenntnis dieser Zusammenhänge könnte zu einem verantwortungsbewussteren Umgang mit dem Leben auf der Erde befähigen. Wenn auch die Hoffnung, der materialistische Mensch der Neuzeit würde sich auf seinen inneren Reichtum besinnen, noch verwegen scheint: doch fände er auf der Basis des gemeinsamen Menschseins zu einer globalen Verständigung und die Kraft zur Erfüllung seiner eigentlichen Berufung.Ach, möchte doch das Eine in Allem, sei es Licht, Klang, Zahl oder Bewusstsein, zum Spiegel unseres Selbstes werden und unsere inneren Ohren – Radioteleskopen gleich – öffnen für die Schwingungen der kosmischen Musik der Sphären.

Vielleicht kann diese ganzheitliche Rhythmus- und Schwingungslehre dazu beitragen, dass sich unsere Augen, Ohren und Herzen mehr und mehr der unsicht- und unhörbaren höheren Wirklichkeit öffnen. Dann wird es das harmonikale Bewusstsein selber in Jedem von uns gewiss werden lassen, was „Nada Brahma“ wirklich bedeutet.

In der „Matrix des Lebens“ soll dieser „Göttliche Klang“ mit Hilfe der modernen Wissenschaft sicht-, hör- und messbar werden.

[rps-paypal]

 

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