Nachdem die Nachkommen des ersten Menschenpaares sich in Sippen und Stämme geteilt hatten, aus denen die Völker hervorgingen, bewahrten die entstehenden Kulturen und deren Religionen die einstige Erkenntnis der Ganzheitlichkeit des Inneren und Äußeren EINEN Seins in ihren unterschiedlichen Perspektiven.

 

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In Ermangelung der unmittelbaren einstigen Anschauung von der inneren Welt, deutete und interpretierte man nun die Zeichen und Symbole der Überlieferungen im äußeren Verstandes-Spiegel.

Anstatt wie einst in Allem den Einen göttlichen Ursprung zu sehen, vermutete  man bald in den verschiedenen Eigenschaften des einzigen allumfassenden Gottes unterschiedliche Götter, obwohl sie doch nur verschiedene Erscheinungen desselben EINEN waren.

In zunehmender Bewusstseinstrübung begann man dann im alten Babylon in den verschiedenen Erscheinungen der göttlichen Schöpfung zahllose Götter zu verehren und betete die Sterne, die Natur, das Wasser und das Feuer an.

So kam der Irrtum in die Welt.

Noch spätere Generationen übersetzten die Worte, Zeichen und Bilder, die von den Generationen der direkten Anschauung  des ganzheitlichen Weltbildes überliefert waren, nicht mehr in ihrer innerlichen – sondern nur noch in ihrer äußerlichen Bedeutung.

So entstanden aus dem einstigen holistischen Wissen von der Ganzheitlichkeit alles Seienden viele verschiedene Perspektiven des Einen Seins.

Ursprünglich aber war die Erkenntnis ungeteilt und EINS.

Doch es wäre die Liebe Gottes nicht die Liebe, wenn sie den Menschen, der durch seinen Irrtum eigenverantwortlich aus dem Reich des Geistes in die Reiche der Natur und Materie hinab stieg, nicht durch die Evolution des Bewusstseins seine schließliche Erlösung aus der Selbstentfremdung geplant hätte.

Dieser göttliche Plan zielt auf die Befreiung des Menschen durch seine freiwillige Heimkehr aus der irdischen Welt in das innere Reich des Geistes: seiner eigentlichen Heimat von Ewigkeit.

Die Überwindung der Bipolarität der Welt und die Rückkehr in die Integrität der Einheit mit Gott ist das Grundthema aller Religionen.

Das Ziel dieser Wieder-Eins-Werdung ist das Leben in der verloren gegangenen höheren geistigen Wirklichkeit.

Von allen ursprünglichen Menschheitskulturen ist überliefert, dass die irdische Welt nur ein „virtuelles“ Spiegelbild dieser überirdischen Realität sei.

Die spirituellen Schulen lehren: Der Mensch könne zu seiner Befreiung aus der materiellen „Scheinwelt“ (Sanskrit: „Maya“) wie aus einem Traum zu einem vollkommeneren Sein erwachen.

Es gelte die Illusion der materiellen Körperlichkeit zu überwinden, um das „wahre Leben“ zu finden.

Darum ersehnen die östlichen Religionen die Befreiung aus dem „Rad der Wiedergeburten“, um im Nichts (0) des Nirvanas aufzugehen, weil in dieser bipolaren Welt (2) jede Freude zugleich auch immer mit Leid verbunden sei.

 

 

 

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