Das Wassermannzeitalter

 ca. 2000 bis 4150 n.Chr.  (Dwapara-Yuga)

Die Wissenschaft der Zukunft

Aus der `Gewissheit des Glaubens´ wurde der `Glaube zu wissen´.

Doch wie wenig man dem, was man zu wissen glaubt trauen darf, zeigt der alltägliche Irrtum.

„Der Denker kann nicht Dinge letzter Wirklichkeit erfassen.“

(Bô Yin Râ, „Kultmagie und Mythos“)

Nein, die Kritik an den wissenschaftlichen Erkenntnissen und technologischen Errungenschaften der Moderne verkennt nicht die großen technischen Leistungen wie zum Beispiel das Hubble-Teleskop, die Raumstation ISS oder den Teilchenzertrümmerer in Cern, sondern zielt vielmehr auf den Verlust innerlicher Fähigkeiten.

Zwar horchen wir mit Radioteleskopohren ins Universum und schauen mit Elektronenmikroskopaugen die Wunderwelten des Mikrokosmos, aber im Maße der Veräußerlichung unseres Bewusstseins verloren wir zunehmend die innere Schau.

Den Weisen vergangener Zeiten erschloss sich das All auch ohne technisches Gerät, weil ihre Innenwelt mit dem Spiegel der Außenwelt noch ganzheitlich resonierte. Für die technischen Errungenschaft des Mobil-Telefons verloren wir die Gabe der Telepathie; für die Errungenschaft der Television verloren wir die Gabe geistiger Imagination…

Wir konstruierten Krücken und verlernten das Gehen.

„In der Vorzeit gab es Menschen, denen eure Art zu forschen nur als Torheit galt und die mit ihren höchsten und in sich geeinten Seelenkräften ohne euren Apparat die letzten, tiefsten Fragen lösten. Sie fanden hin zum Grund aller Gründe – doch ihr – verbreitert nur die Oberfläche.“

(Bô Yin Râ, „Das Buch vom Lebendigen Gott“)

In der Wissenschaft der Wassermannzeit wird es über die bloß quantitative Ansammlung von Wissen hinausgehen müssen, um den Problemen der Gegenwart und Zukunft begegnen zu können.

Die Wissenschaft der Zukunft wird nicht mehr allein auf Wissen, Theorien und Hypothesen gründen, sondern aus lebendiger innerer Anschauung der ganzheitlichen Bewusstseinswirklichkeit schöpfen. Bei der Entwicklung dieser zukünftigen Wassermann-Wissenschaft geht es um die Erlangung von Weisheit und deren Anwendung im Einklang mit den kosmischen Gesetzen des Universums durch die Einbeziehung des Schöpfers in die menschlichen Pläne.

Qualitative Unterscheidung, Transzendenz und geistige Verbindung mit der spirituellen Wahrheit des ganzheitlichen Seins werden nötig sein, um in erleuchtetere Sphären des Bewusstseins zu wachsen, als sie das niedere Mental des Zählens, Wiegens und Messens zu erkennen vermag.

Dies bedeutet auch die Rückerinnerung an die ausgeblendeten Wirklichkeiten, die scheinbar nicht in das `empirische Raster´ der `objektiven Wissenschaft´ passten:

die Integration verdrängter Wahrheiten spiritueller Lehren von der seelisch-geistigen Dimensionen des Seins. Die menschliche Gesellschaft wird ihr Konkurrenzdenken in das Prinzip eines ganzheitlichen Erkennens und besseren Tuns in Liebe zu wandeln haben, wenn sie die Ungerechtigkeiten der Welt überwinden will.

„Es geht also darum, die Integrität unserer universellen Realität wiederzufinden. (…) Nichts wird in der äußeren Welt heilen, was wir nicht zunächst im Inneren geheilt haben.“

(Satprem, „Das Abenteuer des Bewusstseins“)

Der Mensch wird sich als mikrokosmischer Spiegel des Makrokosmos – und als Eines, das untrennbar mit Allem verbunden ist – erkennen.

Jede Zelle seines Körpers ein lichtatmender Organismus; er selber lichtatmender Organismus eines umfassenderen Wesens.

Im Maße seiner Bewusstseinsreifung wird der Mensch im tierkörperlichen Seelenkleid als Lichtwesen erwachen, um – als Licht des Lichtes – in den tiefsten Tiefen der noch schlafenden Schöpfung seine Göttlichkeit zu wecken.

Ist der Aberglaube des Stierzeitalters in unserer aufgeklärten Zeit inzwischen überwunden? Haben wir den Versuchungen der Götzen und Nachstellungen der `Baale´ endlich widerstanden?

Mitnichten. Der fortschreitende Prozess der Verweltlichung lässt immer mehr Menschen sich immer weniger ihrer Seele bewusst sein.

„Leben wir in Gott, entschwindet die Welt, leben wir dagegen in der Welt, gibt es Gott nicht mehr.

(Sri Ramakrishna)

Die Zukunft der Religionen

Der Zeitgeist einer bloß äußerlichen Weltsicht, der im Materialismus der modernen Gesellschaft sichtbar wird, wird sich mehr und mehr als blinder Blindenführer erweisen, der nicht weiter verhalf, als dass der Mensch sich für ein Produkt des Zufalls hält.

Somit bleibt die Welt wohl vorerst wie sie ist und immer schon war – und die zukünftige Entwicklung der spirituellen Wege und Religionen im Wassermannzeitalter bleibt Mysterium.

Die Welt steht inmitten einer Polarisierung der Anschauungen und Religionen, die sich als getrennt voneinander wähnen.

Der schon diesirdisch unermessliche Gewinn für den Menschen durch die Verbindung der Glaubenserkenntnisse von Ost und West (und Nord und Süd) würde idealerweise bewirken, dass alle Kriege beendet würden, weil der Mensch der Erde, der diesen Planeten bewohnt, endlich lernen würde, dass es ihn krank macht, wenn sich die Organe in seinem Körper gegenseitig bekriegen.

Wenn es jedoch tatsächlich wahr würde, dass der Mensch seine persönlichen und nationalen Egoismen endlich überwinden und zur Erkenntnis des Einen in Allem finden würde, dann könnten sich die unterschiedlichen Anschauungen in ihrer Ergänzung gegenseitig ungemein bereichern zur Erfüllung des Ideals der geeinten Menschheit („United Nations of the World“).

„Wir müssen darauf vorbereitet sein, von Erleuchtung zu Erleuchtung voranzuschreiten, von Erfahrung zu Erfahrung, von Seelenzustand zu Seelenzustand…

Wir dürfen an nichts festhalten, auch nicht an den Wahrheiten, die uns am teuersten sind, denn auch sie sind nichts als Gestalten und Ausdrucksformen des Unaussprechlichen, und das Unaussprechliche weigert sich, sich auf irgendeine Gestalt oder Ausdrucksform zu beschränken.

Immer müssen wir uns für das höhere Wort von oben offen halten, das sich nicht auf seine eigene Bedeutung einschränkt, und für das Licht des Gedankens, der seine eigenen Gegensätze in sich trägt.“

(Sri Aurobindo, „Synthese des Yoga“)

Erst wenn der Mensch das, was C.G. Jung archetypisches „Grundbedürfnis nach Religion“ nannte, in gläubigem Vertrauen wirklich lebt, kann er über ein körperliches Wohlbefinden hinaus zur geistigen Sinnfindung und Erfüllung seiner eigentlichen Lebensaufgabe gelangen.

Dann erst wird der Mensch ein integrales Wesen im ganzheitlichen Sinne der Heilsfindung sein.

„Wahre Theokratie ist das Königreich Gottes im Menschen und nicht das Königreich eines Papstes, einer Kirche oder einer priesterlichen Kaste.“

(Sri Aurobindo, „The Human Cycle“)

Durch die Wiederverbindung (= Re-ligio) mit Gott finden wir das einzige und all-einige Heil – die Quelle des Lebens in unserem eigenen Herzen.

Doch gerade die institutionalisierten Religionen, die das menschliche Grundbedürfnis nach Spiritualität eigentlich durch Hinweisung auf das innewohnende Licht befriedigen sollten, sind es, die oft, anstatt den Lebens- und Liebedurst zu stillen, der Quelle des Lebens im menschlichen Herzen das Wasser abgraben.

Die Weltreligion

Der Spruch des Volksmundes: „Was du nicht willst, das man dir tu`, das füg` auch keinem andern zu.“, findet sich in vielen Variationen in allen Kulturen und Religionen:

Judentum:                 „Was du nicht wünschest, was dir dein Nächster tue, das tue du auch ihm nicht.“

Zarathustra:              „Tue anderen nicht an, was dir selbst nicht gut bekommt.“

Jainismus:                 „Behandle alle, wie du selbst behandelt werden möchtest.“

Islam:                         „Lasset keinen von euch einen Bruder so behandeln, wie er selbst nicht behandelt werden möchte.“

Buddhismus:             „Man sollte für andere das Glück suchen, das man sich selbst wünscht.“

Konfuzius:                 „Die Goldene Regel ist, in Angelegenheiten anderer das zu tun, was du für dich tust.“

Christentum:             „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen zuerst.

Schon die Beherzigung dieser einfachen Regel, würde die Welt von jetzt auf gleich verändern. Der Quantensprung des Bewusstseins wird dann erfolgen, wenn die Menschen anfangen – anstatt sich gegenseitig übervorteilen, besiegen und beherrschen zu wollen – einander in Liebe zu dienen.

Die Erfüllung des zentralen Gebotes des Christentums:

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“

(Lukas 6,31)

führt unweigerlich zurück in das verlorenen Paradies.

Erfassten wir nur dieses eine Gebot mit dem Herzen, wären wir auf ewig geheilt und hätten das höchste Ziel menschlicher Verwirklichung, das über alles diesirdische Sein hinausreicht, erreicht. Denn die Liebe ist die einzig wahre Spiritualität, die uns im Erkennen der Liebe Gottes zur Brücke zur Göttlichkeit in uns selbst wird.

„Vom Stadium, in welchem das Bewusstsein vollkommen von Maya getäuscht wird (`dem dunklen Herzen´) schreitet der Mensch fort durch unterschiedliche Stadien:

das unruhige Herz, das beständige Herz, das hingebungsvolle Herz,

bis er schließlich das reine Herz erlangt.

(Yogananda, „Der Yoga Jesu“)

Hier geht es um die Einwerdung des Menschen mit Gott.

„Es geht nicht darum, zu einem besseren Dasein `überzugehen´,

es geht darum, das gegenwärtige Dasein zu transformieren. (…)

Der Schatten und das Licht, das Gute und das Böse bereiteten den Weg für eine göttliche Geburt in der Materie vor:

`Der Tag und die Nacht stillen beide das göttliche Kind.´“

(Sri Aurobindo, „On Yoga II)

Bis schließlich wir in Gott erwachen – und Gott in uns.

„Was gibt es, das ihr fürchten müsst,

wenn ihr euch Dessen bewusst seid, Der in euch wohnt?“

(Sri Aurobindo, „Speeches“)

Das größte Hindernis spiritueller Entwicklung sei die Unwissenheit, lehrt die Bhagavadgita.

Und abgesehen vom Mangel an Liebe ist es zweifellos auch so.

 

Das Kali-Yuga

Nach buddhistischen Anschauung währt das finstere Zeitalter des Kali-Yuga von der Geburt eines Buddhas bis zum Erscheinen eines neuen Buddhas 3.000 Jahre. Da Siddharta 624 v.Chr. geboren wurde, dauerte die Dunkelzeit menschlichen Bewusstseins demnach für Buddhisten jetzt (2019) immerhin noch 357 Jahre.

Milliarden Menschen des indischen Kulturkreises sind allerdings auf Grund dieses Rechenfehlers, (den wir mit Hilfe von Sri Yukteswar bereits zu Beginn dieser Zeitreise korrigieren konnten), fälschlicherweise der Ansicht, die Menschheit befände sich 432000 (nach dieser Interpretation jetzt noch etwa 427000 Jahre) im Kali-Yuga, was allerdings keine hoffnungsfroh stimmende Aussicht wäre.

Das Denken von milliarden Menschen, dass es solange keine wirklichen geistigen Fortschritte der Menschheit geben könne, ist natürlich eine destruktiv schwingende mentale Wirkkraft, die nach Selbsterfüllung drängt.

Doch anstatt uns von der depressiven Erwartungshaltung – noch endlos in geistiger Finsternis weilen zu müssen – frustrieren zu lassen, dürfen wir freudig den stets heller werdenden Tag begrüßen. Lasst uns allen die freudige Nachricht mitteilen:

Das Kali-Yuga ist bereits seit 321 Jahren vorüber – und auch, wenn es noch eine lange Zeit dauern mag, ehe die Menschheit wieder im Goldenen Zeitalter vollkommener Erkenntnis ankommen wird, so wird das Bewusstsein im derzeitigen Dwapara-Yuga doch stets lichter werden, wie die politischen, wissenschaftlichen und sozialen Entwicklungen seit 1700 (dem astronomischen Ende des Kali-Yuga) zeigen.

Fange jeder bei sich selber an, das Licht der Erkenntnis in sich selbst zu finden, dann wird zunächst sein persönliches Umfeld – und schließlich, weil die lebendige Erfahrung Schule macht (Liebe ist ansteckend!), auch die Welt stets heller leuchten.

„Die Erde wird des Geistes offenbare Heimat.“

(Sri Aurobindo, „Savitri“)

 

Die Fixierung auf den Untergang der Welt

Doch es gibt noch weitaus destruktivere Gedankenkräfte, als die weit verbreitete Meinung, die Menschheit befände sich noch hunderttausende von Jahren im finsteren Zeitalter des Kali-Yuga. Diese Gedankenkräfte zielen unterbewusst auf die Erfüllung der Erwartungen des Weltuntergangs.

Unterschwellig und latent wirkt ein geschichtliches Szenario unseres Unterbewusstseins auf uns ein, das auf die Zerstörung der Welt gerichtet ist:

Die Erwartung der Weltherrschaft des Antichristen und der Apokalypse eines Dritten Weltkrieges.

Die geballte Gedankenkraft von mehr als drei-milliarden Gläubigen (Christen, Moslems und Juden…), die an das apokalyptische Ende der Welt glauben – gleich ob sie diese Erwartung herbeisehnen, ängstlich befürchten oder unbewusst akzeptieren – ist eine wirkende Macht, die nach Realisation der projizierten Geschehnisse drängt.

Die Endzeit-Prophezeihungen der Religionen lassen auf die Erfüllung jener apokalyptischen Visionen der Propheten warten.

Gläubigkeit an Gott (im Namen welcher Endzeit erwartenden Religion auch immer) wird gleichgesetzt mit dem Glauben an die Erfüllung jener Ankündigungen vom Ende der Welt. Dieser Glaube ist eine Suggestionskraft, die Verwirklichung des Geglaubten schafft.

Was also hat es mit dieser Endzeiterwartung der Juden, Christen, Parsen und Moslems auf sich?

Wer ist der Antichrist?

Was ist unter der Wiederkunft Christi zu verstehen?

Das Gericht

Im Glauben aller Weltreligionen ist die Vorstellung eines endzeitlichen, die alte Ordnung (oder Unordnung) der Welt völlig zerstörenden Gerichtes verwurzelt, in dem sich jeder Mensch vor Gott zu verantworten habe. Die Kirchen des Mittelalters schürten die Angst vor dem „Fegefeuer“ und beauftragten Künstler mit dem Malen höllischer Visionen, um dann den Reichen – wenn sie nur genug dafür zahlten – Absolution zu erteilen.

In der Geschichte des Christentums glaubte bereits die Urgemeinde an das baldige Stattfinden dieses Gerichtes, denn in der Offenbarung steht geschrieben:

„Siehe, Ich komme bald und Mein Lohn mit Mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind.“

(Offenbarung 22,12)

Diesem endzeitlichen Gericht wird laut Offenbarung jedoch die Weltherrschaft des `Antichristen´, dem in Menschengestalt inkarnierten Satan, vorausgehen.

Der Untergang der Alten Welt ist den Gläubigen zugleich der Beginn der Neuen Welt. Darin besteht nach religiösem Glauben die eigentliche Lebensprobe des verkörperten Menschen auf der Erde, dass er sich mit seinem freien Willen zwischen dem Geist Gottes und der Materie Satans zu entscheiden habe, wodurch seine Seele entweder geistig und frei oder mit Satan gerichtet sein würde.

Dies sei die Entscheidung der Seele zwischen Himmel und Hölle. Doch dies ist eine bipolare Sicht, die der höheren Perspektive der Ganzheitlichkeit entbehrt.

„Und das ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt.“

(Offenbarung 4,3)

Denn er ist bereits seit dem “Sündenfall” in der Welt und seitdem Teil unseres Unterbewusstseins.

Nein, Gott richtet uns nicht. Wir richten uns selber.

Vor der schlimmsten Strafe – dem uns von Gott getrennt Erleben –

kann uns keine Institution bewahren, sondern jeder Mensch nur dadurch selbst,

dass er die Liebe wohnhaft in seinem Herzen findet.

„Auf eine wahre Veränderung des menschlichen Lebens zu hoffen, ohne eine Veränderung der menschlichen Natur erreicht zu haben, ist ein irrationales und unspirituelles Unterfangen. Es bedeutet, etwas Unnatürliches und Irreales, ein unmögliches Wunder zu verlangen.“

(Sri Aurobindo, „Das Göttliche Leben“)

Die „Weltherrschaft des Antichristen“

Seit dem Stier- und Widderzeitalter sind die Verführungsmethoden Satans sehr viel subtiler geworden. Nur im allergröbsten Satanskult, dem ungeachtet aller Zivilisiertheit, noch immer selbsternannte Magier und Lustjünger frönen, zeigt er noch das alte, gehörnte Gesicht des `Baals´ und jenes der blutrünstigen `Anat´, ansonsten versteht er sich heutzutage besser auf Nadelstreifen und Robe.

`Luzifer, Satan, Diabolo (der Entzweier)´ hat lange schon Namen und Aussehen geändert: Er tritt nicht mehr mit Pferdehuf und Hörnern auf, sondern kennt sich aus auf dem Parkett der Politik, der Geldwirtschaft, der Medien, und fühlt sich zu Haus auf den Bühnen der Welt.

Ja, er ist geradezu der Erfinder vieler Dinge und Einrichtungen der Moderne, die nach wie vor das Ziel und den Zweck haben, den Menschen aus der Einheit mit Gott zu entzweien. Mit den Machtmitteln des Weltkapitals hat er den Materialismus zum Götzen des 21.Jahrhundert gemacht.

Satans mächtigsten Verbündeten im Ringen um die Seelen sind Eitelkeit, Macht- und Habgier des Menschen. Diese Triebfedern weiß er zur Erreichung seiner Ziele unauffällig und virtuos zu lenken.

An den modernen Kultstätten (Handy, Fernseher, Computerspiele …) bereitet er in Wohn- und Kinderzimmern seinen großen Auftritt vor, mit dem er – der `große Nachahmer´ – die Menschwerdung Gottes in der Verkörperung des `Antichristen´ kopieren will, um die Weltherrschaft vollends zu ergreifen.

Die computertechnischen Möglichkeiten der Neuzeit, die die Verhältnisse des Menschen auf eine bis jetzt unvorstellbare Art und Weise durchsichtig, lenk- und kontrollierbar machen, werden den Antichristen (laut Offenbarung Johannes, Joel, Daniel…) in die Lage versetzen, die Welt tatsächlich eine Zeit von 7 Jahren zu regieren.

Wohl möglich, dass ein (zunächst) „großer Einiger der Religionen“ aufstehen wird, der die Menschen mit (zunächst) sehr vernünftig scheinenden Gründen von ihrem Glaubensfundament loszulösen und für sich einzunehmen wissen wird und die Gläubigen der Welt, gleich welchen Glaubens, so parallelisiert, dass sie den angekündigten Versucher für den angekündigten Erlöser halten werden.

Viele Gläubige sehen in den gegenwärtigen globalen politischen Konzentrationen das Aufsteigen der antichristlichen Weltherrschaft, die dem `Ende der Zeit´ – mit den Folgen der fast völligen Zerstörung der Welt – und der Wiederkunft des Erlösers zur Errichtung des `Tausendjährigen Friedensreiches´ vorausgehen soll.

Die Endzeiterwartungen der Religionen

Dabei hatte Gott den Menschen schon desöfteren durch Propheten Strafen androhen lassen, um sie zur Bewusstwerdung und Rückbesinnung zu bringen, ohne die angedrohten Strafen dann wirklich zu verhängen.

So zum Beispiel Jona, der von Gott nach Ninive gesandt wurde, um den Niniviten, wenn sie nicht gottgefälliger leben würden, die Zerstörung ihrer Stadt anzudrohen.

Jona floh, anstatt den Auftrag auszuführen, weil er nicht daran glaubte, dass Gott Seine Drohungen wahr machen würde. Und tatsächlich verschonte Gott Ninive, weil deren Bewohnen sich besannen.

Womöglich übersetzten die Gläubigen die drastischen Weltuntergangsszenarien der Propheten auch allzu wörtlich und in Wirklichkeit handelt es sich um seelisch und geistige Entsprechungsbilder innerer Prozesse.

Sollte Gott wirklich Sterne auf die Erde stürzen und die Meere in Blut verwandeln wollen? Sollte Gott wirklich das Ende der Welt schon vor tausenden von Jahren beschlossen haben?

Nein. Er respektiert den Freien Willen von uns Menschen so sehr, dass Er sogar all die Morde, Greuel und Kriege zulässt – um sich schließlich doch von uns durch bessere Erkenntnis in Liebe finden zu lassen.

Nein, es ist unsere Sache, ob wir die Welt untergehen lassen. Nein, es ist nicht nötig, dass die Welt untergeht. Es reicht, wenn wir sie transformieren: aus den dunklen Tiefen des Unbewusstseins ins Licht erleuchteten Schauens und Seins.

Der Satan ist kein mächtiger, gottgleicher Selbstherr, sondern als die materielle Grundlage der Schöpfung gerichteter Geist und durch und durch abhängig vom Geist Gottes. Das hinduistische Ambivalent zu Luzifer oder Satan ist „Shiva“ – die göttliche Kraft der Zerstörung all dessen, was noch nicht göttlich vollkommen ist.

Ohne Shiva gäbe es keine Erneuerung.

„Der Widersacher wird erst dann aus der Welt verschwinden, wenn die Welt ihn nicht mehr braucht. Und wir wissen sehr gut, dass er, gleich dem Prüfstein für das Gold, notwenig ist, um zu prüfen, ob man echt ist.“

(Mirra Alfassa – Die Mutter)

„Es gibt eine Wahrheit der Liebe hinter allem Bösen.“

(Satprem, „Das Abenteuer des Bewusstseins“)

Es gibt Nichts außerhalb Gottes.

 

Der Zeitpunkt des Endes

Doch: „So bitten wir euch, liebe Brüder (und Schwestern), dass ihr euch in eurem Sinn nicht so schnell wankend machen noch erschrecken lasst (…), als sei der Tag des Herrn schon da.

Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor muss der Abfall (vom Glauben) kommen und der Mensch der Bosheit offenbart werden, der Sohn des Verderbens (der Antichrist).

Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt (das menschliche Herz) und vorgibt, er sei Gott.“

(2 Thess  2,1-4)

Der „Widersacher“, der sich in den Tempel Gottes – unser Herz – gesetzt hat, ist die Ichhaftigkeit, die Entgeistigung, der Irrtum, die Lüge und der Selbstbetrug, dem wir uns selber – losgelöst von jedem besseren Glauben an ein höheres Sein – mehr denn je in der heutigen Zeit – hingegeben haben.

Das ist der Antichrist in uns: unsere Gottvergessenheit in bloß materiellem Streben.

„Diesen Widersacher, verankert in der menschlichen Brust,

muss der Mensch besiegen oder sein höheres Schicksal verfehlen.

Das ist der unentrinnbare innere Krieg.“

(Sri Aurobindo, „Savitri“)

Würde auf dem Thron Gottes in unserem Herzen die Liebe, Wahrheit und Freude der Gegenwart Gottes thronen, hätte das „Tausendjährige Friedensreich“ für uns bereits jetzt begonnen. Dann hätten wir in unserem Herzen die Quelle des Wassers des Lebens gefunden, von der in der Offenbarung geschrieben steht:

„Nehmt das Wasser des Lebens umsonst“.

„Wir reden vom `Sündenfall´, von Adam und Eva und irgendeiner absurden `Erbsünde´, die das zerstört habe, was Gott ursprünglich so vollkommen geschaffen habe – aber alles ist Gott.

Die Schlange im Paradies, wenn es sie jemals gab, war Gott und ebenso Satan und sein Gefolge und seine Werke. Es gibt nichts als Ihn.“

(Satprem, „Das Abenteuer des Bewusstseins“)

„Suchet Ihn auf Erden!

Denn Ihr seid Er, o König. Allein die Nacht lastet auf Eurer Seele kraft Eures eigenen Willens.

Entfernt sie und erlangt das erhabene Ganze zurück, das Ihr seid.“

(„Sri Aurobindo, „Collected Poems and Plays“)

Rückkehr des verlorenen Sohnes?

Gott rechnet in anderen Zeiträumen und lässt keine Möglichkeit zur Erfüllung Seines Erlösungsplanes aus, der auch Seinem `Verlorenen Sohn´ Luzifer immer wieder jede Chance zur Umkehr einräumt.

Ginge dieser in sich und bereute sein abtrünniges Nein zum Ja der Liebe Gottes, würde der Himmlische Vater ihn in Freuden empfangen wie der Vater im Gleichnis vom Verlorenen Sohn.

 

Die Wiederkunft des Messias

Wer wird der Erlöser sein, der die Menschheit “am Ende der Welt” erretten wird:

Matreya? Miroku? Saoshyant ? Kalki? Der 12. Imam? Der Messias? Jesus? Der Christusgeist in uns?

Man muss kein Prophet sein, um sagen zu können, dass gerade jetzt, während der Wehen der Geburt der Menschheit ins Wassermannzeitalter, die Zukunft entscheidend von uns selber – von unserem kollektiven (Un-)Bewusstsein abhängt.

Es liegt an uns, ob wir die Gewaltherrschaft eines Tyrannen (eine Personifizierung unserer Verdrängungen) und einen Dritten Weltkrieg brauchen.

Dass es vielmehr darum geht, den Ewigen Christus in uns selbst auferstehen zu lassen, macht auch Paramahansa Yogananda in seinem Werk „The Second Coming of Christ“ deutlich:

„… das (die Prophezeiung von der Wiederkunft des Messias) ist nicht wortwörtlich zu verstehen, denn ich beziehe mich nicht auf eine tatsächliche Rückkehr Jesu auf die Erde. Er kam vor zweitausend Jahren, und nachdem Er einen universalen Weg in das Reich Gottes gewiesen hatte, wurde Er gekreuzigt und ist auferstanden. Es ist nicht notwendig, dass Er den Massen hier erneut erscheint, um Seine Lehre zu erfüllen. Etwas anderes aber ist wirklich notwendig: Die kosmische Weisheit und göttliche Wahrnehmung Jesu muss wieder Ausdruck finden durch jeden einzelnen Menschen, der das unendliche Christusbewusstsein erlebt und versteht, das sich in Jesus verkörpert hat. Das wird die wahre Wiederkunft sein.“

„Aber alle, die Ihn aufnahmen, denen gab Er die Macht, Söhne Gottes zu werden.“

(Johannes 1,12)

 

Der Aufstieg des Bewusstseins

In wie weit sich das `Ideal einer Geeinten Menschheit´ verwirklichen – und der Mensch zu höherem Bewusstsein erwachen wird, wird also die Zukunft zeigen, an der jeder Einzelne zumindest für sich selbst – entscheidend mitwirkt.

„Dieser Aufstieg des Bewusstseins ist nicht allein die Geschichte von der Eroberung der Zeit, es ist zudem die Eroberung der Liebe und die Eroberung des Seins. (…) Bewusstsein ist das Mittel. Bewusstsein ist der Schlüssel. Bewusstsein ist das Ziel.

(…) Das Göttliche ist keine Annahme oder Vorstellung mehr, sondern sichtbar, greifbar, etwas, zu dem wir geworden sind, so wie unser Bewusstsein Licht geworden ist.“

(Satprem „Das Abenteuer des Bewusstseins“)

“Gerechtigkeit wird der Gurt Seiner Lenden sein und die Treue der Gurt Seiner Hüften. Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden zusammen weiden, dass ihre Jungen beieinander liegen, und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder. Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein entwöhntes Kind wird seine Hand stecken in die Höhle der Natter.

Man wird nirgends Sünde tun noch freveln auf Meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein, wie Wasser das Meer bedeckt.“

(Jesaja 11,3-9)

„Aus der Freude sind alle Wesen geboren, durch Freude bestehen und wachsen sie, zur Freude kehren sie zurück.“

(Taittiriya Upanishad III.6)

 

Das Erwachen

Die Hoffnung, dass der Mensch durch die dem Wassermannzeitalter zugesprochene Schwingungs-Potenz zur `Erlangung von Erkenntnis und Weisheit´ und friedlicher Koexistenz reift – und so mehr und mehr zur `Einswerdung mit Allem´ finden wird, scheint in Anbetracht des wachsenden Materialismus in der Welt und zunehmender Verflachung der Geistigkeit durch den mediengelenkten Manipulationsprozess, dem der Mensch sich nur schwer entziehen kann, zur Zeit eher gering. Denn soviel ist sicher: sowenig weltlicher Schmerz oder Leid unser innigstes Wesen wirklich berühren kann, sowenig können uns kosmische Schwingungsverhältnisse – oder kann uns überhaupt irgendetwas von Außen – wahrhaft befreien.

Doch dürfen wir vollstes Vertrauen auf die Reifeführung des Inneren Meisters – des göttlichen Menschen in uns – haben, der alle Wunder des Mikro- und Makrokosmos nicht zum Selbstzweck erschaffen hat, sondern sicher mit dem letztlichen Ziel der Vollendung unseres Bewusstseins in Liebe.

 

Das Bewusstsein des Neuen Menschen

Hier liegt der Schlüssel zur Transformation, der Schlüssel zur Beherrschung der Gesetze der Materie durch das Bewusstsein in der Materie – das Bewusstsein ganz oben ist das Bewusstsein ganz unten. Das ist das Tor in die Welt der Zukunft und die Neue Erde, welche die Schrift vor zweitausend Jahren ankündigte:

„Eine Neue Erde, in der die Wahrheit wohnt.“

(2 Petrus 3,13)

„Denn die Erde ist in Wahrheit unser Heil, der Ort des Sieges und der vollkommenen Erfüllung.

Es besteht keine Notwendigkeit zur himmlischen Weltflucht, alles ist im Körper vollkommen gegenwärtig – die Freude, das Bewusstsein, die höchsten Kräfte.“

(Satprem, „Das Abenteuer des Bewusstseins“)

Erwarten wir also im Wassermannzeitalter das Erwachen des Neuen Menschen (Adam und Eva Kadmon) auf der Neuen Erde, so ist dies sicher eine bessere Erwartung, als auf den Untergang der Welt.

Das Ende der Zeit

ist der bewusste Beginn der Ewigkeit,

da wir endlich unser wahres Wesen erkennen.

Jetzt lüftet sich der Schleier der Isis.

Nicht länger hält die Illusion von Raum und Zeit

unser Erkennen gefangen.

Die Freude der Gegenwart der Liebe

für immer mit uns im Hier und Jetzt.

 

Reise durch die Zeit in die Ewigkeit

Die spirituelle Geschichte der Menschheit

Paperback         978-3-7323-2239-8

Hardcover        978-3-7323-2240-4

e-Book             978-3-7323-2241-1

Bücher mit Sinn

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2 Kommentare

  1. Danke ? für deine Liebe Worte

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